Der Schuss ging nach hinten los: Erst gab es große Aufregung um die Empfangsleistung des iPhone, die anscheinend immer dann rapide abnimmt, wenn das Apple-Handy in der linken Hand gehalten wird. Dann meldete sich auch noch Apple-Konzernchef Steve Jobs zu Wort und machte für diese technische Unzulänglichkeit nicht etwa die eigene Entwicklungsabteilung verantwortlich, sondern vielmehr die Nutzer. Diese würden das iPhone schlicht und ergreifend nicht richtig halten.

Für die anderen Handy-Hersteller ist der Jobs-Kommentar eine willkommene Steilvorlage. Denn gilt ansonsten Apple als Meister aller Marketing-Klassen, wird nun der Apple-Patzer von den Konkurrenten genüsslich ausgeschlachtet - mit einer gehörigen Portion Spott.

So hat beispielsweise der finnische Branchenprimus Nokia auf seinem Blog jüngst einen Artikel mit dem hämischen Titel "Wie halten Sie ihr Nokia?" verfasst. Dort wird augenzwinkernd anhand verschiedener Fotos und Illustrationen erläutert, wie man ein Nokia-Gerät in die Hand nehmen kann - beispielsweise "zwischen Daumen und Fingern" oder "auf der Handfläche balancierend".

Schon am Anfang des Artikels ätzt Nokia gegen den kalifornischen Rivalen: Ganz egal ob man nun Links- oder Rechtshänder ist - bei Nokia gibt es keinerlei Begrenzungen ein Handy zu halten. Und am Ende gibt es eine weitere Breitseite: "Ihr könnt Euer Nokia-Handy tatsächlich halten wie ihr wollt", so die Botschaft an die eigenen Leser. "Es wird keine Signalverluste geben. Der absolute Wahnsinn, oder?"

Reaktionen von Apple auf den beißenden Spott der Konkurrenz sind bislang nicht bekannt. Immerhin will der Hersteller nun ein Update für das iPhone-Betriebssystems iOS 4 veröffentlichen, das die Empfangsprobleme in den Griff kriegen soll.