Test Motorola Backflip
16.07.2010, 11:40 Uhr
Rolle rückwärts
Mit dem Backflip bietet Motorola ein Android-Smartphone, bei dem Tastatur und Touch-Display Rücken an Rücken liegen. Ob sich das ausgefallene Design auch im Alltag bewährt, zeigt unser Test.
Bei Smartphones hat sich das Bartype-Design mit großem Touchscreen seit dem Erfolg des iPhone eigentlich durchgesetzt. Als Variation gibt es noch QWERTZ-Tastaturen zum seitlichen Ausziehen, aber nicht viel mehr. Doch jetzt wagt Motorola mit seinem Backflip etwas Neues: Bei diesem Android-Gerät liegt die vollwertige Tastatur auf der Rückseite des Telefons und wird um 180 Grad geklappt, so dass sie sich dann unter dem Display befindet. Auch eine Zwischenstellung ist möglich, etwa um Videos zu betrachten oder eine Uhr anzuzeigen.
Als zusätzliches Bedienelement gibt es noch ein etwas ungenau reagierendes Touchpad auf der Rückseite des Displays, mit dem sich im ausgeklappten Zustand die wichtigsten Funktionen per Shortcut erreichen lassen. Auch wenn nur die Akkuabdeckung aus Metall und der Rest aus Kunststoff ist, wirkt das Gerät recht hochwertig, was vor allem an der guten Verarbeitung liegt. Das Gewicht liegt mit 133 Gramm im Rahmen der Klasse, leider ist das Handy mit 15 Millimetern bauweisebedingt ziemlich dick.
Große Tasten an ungewohntem Ort
Die angenehm im Hintergrund beleuchtete Tastatur ist das Beste am Backflip: Die Tasten sind schön groß, gut zu drücken und es gibt auch direkte Bedienelemente wie ein Steuerkreuz sowie Menütasten. Zum Anrufen kann der Nutzer aber auch die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen verwenden, ohne das Handy aufzuklappen.
Die angenehm im Hintergrund beleuchtete Tastatur ist das Beste am Backflip: Die Tasten sind schön groß, gut zu drücken und es gibt auch direkte Bedienelemente wie ein Steuerkreuz sowie Menütasten. Zum Anrufen kann der Nutzer aber auch die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen verwenden, ohne das Handy aufzuklappen.
Ziemlich ungewöhnlich ist die Anordnung der 5-Megapixel-Kamera mit Blitz in der linken unteren Ecke der Tastatur – eigentlich ist das aber logisch, da so Fotos im zugeklappten Zustand möglich sind. Die Qualität der Schnappschüsse ist trotz Autofokus nur durchschnittlich, vor allem die Farben wirken etwas blass. Die Auslöseverzögerung liegt bei einigen Sekunden.
Test Motorola Backflip: Rolle rückwärts
Die Anzeige selbst stellt 256.000 Farben bei einer Auflösung von 320 x 480 Pixeln dar, was gut, aber heute kein Spitzenwert mehr ist. Mit einer Diagonale von 7,9 Zentimetern steht weniger Fläche zur Verfügung als beim iPhone. Der kapazitive Touchscreen reagiert insgesamt gut auf Eingaben, die Menüs und der Lagesensor sind allerdings manchmal etwas langsam.
Das könnte am 528-MHz-Prozessor und den 256 MB Arbeitsspeicher liegen, die wie die 1.5-Version von Android nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit sind. Ein Update auf Android 2.1 mit besseren Funktionen vor allem im Telefoniebereich soll im Herbst möglich sein. Downloads im HSDPA-Tempo mit bis zu 7,2 MBit/s und ein schneller GPS-Empfänger sind dagegen Pluspunkte des Backflip.
Optimiert wird die typische Android-Bedienung durch die Software Motoblur, bei der nach Anlage eines Kontos alle sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter oder MySpace, Nachrichten und weitere Informationen auf dem Startbildschirm zusammengeführt, aktualisiert und nach den Wünschen des Anwenders verwaltet werden können. Allerdings sollte wegen der ständigen Aktualisierungen beim Nutzer ein günstiger Datentarif vorhanden sein. Apps erhält der Anwender über den Android Market.
So bleibt am Ende ein etwas zwiespältiges Bild vom Backflip: Die Idee mit der klappbaren Tastatur ist gut und wirklich etwas Besonderes, doch einige technische Features sind eher durchschnittlich. Ein technisches Update würde dieses Produkt weiter nach vorne bringen.
Bewertung
- Ausstattung (max. 25): 20
- Bedienung (max. 20): 16
- Display und Tastatur (max. 15): 13
- Akku (max. 15): 12
- Preis-Leistungs-Verhältnis (max. 15): 10
- Design und äußerer Eindruck (max. 10): 8
- Gesamtpunkte (max. 100): 79
Gesamtnote: gut