Erfolgreiche Titelverteidigung: Samsung kann sich zum zweiten Mal in Folge zum Handy-Hersteller des Jahres krönen lassen. Mehr als 600 TK-Fachhändler haben die zehn wichtigsten Player auf dem deutschen Handy- und Smartphone-Markt in 15 Kategorien bewertet. Der gewichtete Durchschnitt der Einzelnoten ergibt eine Gesamtnote von 2,31 für Samsung – das ist eine kleine Verbesserung um 0,07 Punkte gegenüber dem Jahr 2010.

Dahinter gibt es einige Bewegung im Feld:  Mit einer starken Verbesserung um 0,21 Punkte auf die Note 2,35 kann HTC den zweiten Platz erobern. Auf dem dritten Platz landet erneut Sony Ericsson, wobei die Note 2,72 deutlich schlechter als im Vorjahr ist. Der Verlierer der Leserwahl ist Nokia: Die Finnen rutschen um 0,34 Punkte vom zweiten auf den vierten Platz ab.

Nur auf den fünften Platz kommt Apple, obwohl das iPhone 4 immerhin zum beliebtesten Smartphone und zum schönsten Design-Handy gewählt wird. Zum besten Einsteiger- und Prepaid-Handy kürten die Leser dagegen das Samsung GT-S5230.

Der Sieg für Samsung liegt im Wesentlichen an der starken Gesamtleistung der Koreaner, die in keiner Kategorie „schlechter“ abschneiden als mit einem dritten Platz. In ihren Begründungen loben die Teilnehmer der Leserwahl immer wieder die breite Auswahl an Geräten und die günstigen Touchscreen-Modelle, die den Geschmack der Zeit treffen. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis, der Produktpalette, der Marketingunterstützung für den Fachhandel und den Margen kann Samsung die Wertung gewinnen. Das sind doppelt so viele Einzelsiege wie im Vorjahr.

Konkurrenz könnte den Koreanern nächstes Jahr durch einen neuen starken Verfolger entstehen: HTC schafft den Sprung von Platz vier auf Platz zwei und verbessert sich dabei in der Durchschnittsnote deutlich um 0,21 Punkte. Der Smartphone-Spezialist erhält viel Lob für seine Geräte, besonders das Desire und das Desire HD werden oft gelobt. Auffallend ist, dass die Android-Geräte des Herstellers deutlich beliebter sind als die Modelle mit Windows Phone 7. Das Feld der Hersteller führt HTC wie im letzten Jahr bei der Ausstattung der Handys an sowie zum ersten Mal beim Service und den Garantieleistungen. Das schlechteste Ergebnis ist ein vierter Rang beim Image der Marke, was angesichts des späten Markteintritts von HTC kaum verwundert.

Im Gegensatz zum Vorjahr kann sich das Duo an der Spitze klar absetzen: Der Dritte, Sony Ericsson, erreicht das Siegerpodest nur aufgrund der Schwäche der Konkurrenz, denn die eigene Note fällt von 2,48 auf 2,72, und auch einen Sieg in einer Einzelwertung oder eine Platzierung unter den beliebtesten Handys gibt es nicht mehr. Da das schwedisch-japanische Konsortium aber sonst –außer bei der Innovationsfähigkeit – nicht schlecht abschneidet, reicht es zu Platz drei. Trotzdem muss man aufpassen, dass der Sparkurs nicht weiter an der Substanz nagt.

Der knapp erreichte vierte Platz von Nokia ist zwar noch respektabel, doch die Verschlechterung der Note von 2,41 auf 2,75 bedeutet den Abstieg vom zweiten Platz. Ihre schlechteren Bewertungen begründen die Händler oft mit dem veralteten Symbian-Betriebssystem und den wenig attraktiven Produkten. Gut sind die Finnen dagegen noch bei der Arbeit mit dem Handel, so bieten sie noch immer die besten Schulungen.

Nur um 0,01 Punkte wurde Apple geschlagen. Die Kultmarke kann zwar mit dem iPhone 4 das beste Smartphone und das schönste Handy stellen, weist aber auch einige Defizite auf. In der Wertung steht dem Sieg bei der Bedienbarkeit, dem Design, der Innovation, dem Image, dem Werbeauftritt und der Web-Präsenz ein letzter Platz beim Preis-Leistungs-Verhältnis gegenüber. Auffällig ist, dass Apple im Vorjahr noch die beste Qualität bieten konnte, während der Hersteller bei der Fehleranfälligkeit 2011 nur noch Vierter ist – im Alter können auch iPhones hier offenbar keine Wunder vollbringen.

Auf den Plätzen sechs und sieben halten Research in Motion und LG ihre Positionen mit leicht verschlechterten Noten. Der BlackBerry-Hersteller kann immerhin noch die wichtige Kategorie für die Fehleranfälligkeit gewinnen, landet sonst aber meist nur im Mittelfeld. Auch bei den Geräten fehlen den Händlern echte Highlights.
Solche besonderen Produkte könnte LG nach den Ankündigungen wie Dualcore- oder 3D-Smartphones dieses Jahr im Programm haben, noch schlägt sich das aber nicht in der Leserwahl nieder. Das Ergebnis der Koreaner ist wie im Vorjahr mittelmäßig, nur der dritte Platz beim Preis-Leistungs-Verhältnis ragt positiv heraus. Sorgen sollte LG dagegen die Qualität machen, denn der drittletzte Platz bei einer Verschlechterung um 0,31 Punkte ist nicht gut.

Nach Jahren des stetigen Abstiegs gibt es für Motorola bei der diesjährigen Leserwahl wieder positive Signale: Die US-Amerikaner können nicht nur HP/ Palm überholen, sondern auch die Gesamtnote leicht verbessern. Für das nächste Jahr wird es spannend, ob sich der Strategiewechsel hin zu Smartphones für Motorola auszahlen wird.
Nur noch Vorletzter ist Palm, die Übernahme durch HP hat offenbar im vergangenen Jahr vor allem eine Reduzierung der Präsenz am Markt mit sich gebracht, während neue Produkte ausgeblieben sind. Das ändert sich jetzt mit dem Wechsel zu HP – ob damit bessere Zeiten für den einstigen PDA-Pionier anbrechen, ist noch offen.
Den Ankündigungen nach soll es auch beim Letzten, Alcatel, besser werden: Die Marke der chinesischen TCT kündigt eine Reihe neuer Produkte für Deutschland an, vor allem im unteren Preisbereich bei Smartphones. Bis dahin bleibt nur ein letzter Platz in der Leserwahl.

Dieses Jahr hat kein Neuzugang das Feld der Teilnehmer bereichert, doch könnte sich das 2012 ändern. So nimmt die Bedeutung von Anbietern von Senioren-Handys wie Emporia zu, außerdem könnten IT-Hersteller wie Acer oder Dell ihre Smartphone-Präsenz steigern. Die chinesischen Marken Huawei und ZTE sind ebenfalls potenzielle Kandidaten, treten aber noch mit Netzbetreiber-Logos an – aber so hat HTC ja auch mal angefangen. 

Viele attraktive Preise hat Telecom Handel unter den Teilnehmern der Leserwahl verlost. Hier sind die glücklichen Gewinner: