Lenovo 30.10.2014, 12:17 Uhr

Übernahme von Motorola Mobility ist vollzogen

Mit der jetzt vollzogenen Übernahme von Motorola Mobility steigt Lenovo zum drittgrößten Smartphone-Hersteller auf. Die Neuerwerbung soll als eigenständige Tochter agieren und erhält ein neues Markenlogo.
(Quelle: Yuri Arcurs Fotolia.com)
Motorola - a Google company: Dieser Slogan ist nun endgültig Geschichte. Denn mit der jetzt vollzogenen Übernahme durch Lenovo firmiert der Handy-Pionier als "Motorola - a Lenovo company" - und zeigt dies auch auf seinem neuen Logo. Durch den Schritt avanciert Lenovo eigenen Angaben zufolge zum drittgrößten Smartphone-Hersteller hinter Samsung und Apple. Mit der Marke Motorola wollen die Chinesen vor allem in den USA und auf anderen "entwickelten Märkten", zu denen wohl auch Deutschland gehört, Smartphones und Zubehör wie die Smartwatch Moto 360 verkaufen.
Motorola Mobility wird als hundertprozentige Tochtergesellschaft weiter von Chicago aus geführt, wobei die etwa 3.500 Angestellten weltweit übernommen werden sollen. Liu Jun, Executive Vice President der Mobile Business Group bei Lenovo, wird Vorstandsvorsitzender. Rick Osterloh bleibt Präsident von Motorola. 
"Zusammen können wir weiter wachsen und als starker Wettbewerber im globalen Smartphone-Markt ganz vorne mitspielen. Inklusive Smartphones und Tablets rechnen wir mit dem Verkauf von über 100 Millionen mobilen Geräten in diesem Jahr. Hier setzen wir auf drei Säulen: Lenovos Präsenz in China, der gemeinsame Schwung in aufkommenden Märkten und Motorolas starkes Standbein in entwickelten Märkten wie beispielsweise den USA," erklärte Yuanqing Yang, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer (CEO) von Lenovo. Die Profitabilität von Motorola soll innerhalb von 6 Monaten erreicht werden. 
Die ehemalige Mutter Google behält einen Großteil der Patente, während Motorola eine Lizenz erhält, diese zu nutzen. Darüber hinaus behält Motorola mehr als 2.000 Patente und eine große Zahl an gegenseitigen Patent-Lizenzvereinbarungen sowie das Markenportfolio von Motorola Mobility.
Vorbehaltlich bestimmter Anpassungen belief sich der Kaufpreis auf rund 2,91 Milliarden US-Dollar bestehend aus etwa 660 Millionen US-Dollar in bar und Aktien im kumulierten Wert von 750 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von rund 4,7 Prozent an Lenovos Aktien entspricht, die auf Google übertragen wurden.
Die übrigen 1,5 Milliarden US-Dollar werden in Form eines dreijährigen Schuldscheindarlehens beglichen. Lenovo zahlt Google eine separate Barkompensation in Höhe von rund 228 Millionen US-Dollar für Geschäftskapital und Barmittel von Motorola Mobility zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion.
Der TK-Pionier Motorola hatte im Mai 2012 seine Hardware-Sparte Motorola Mobility an Google verkauft und selbst sein Geschäft als Motorola Solutions weitergeführt. Doch schon Anfang 2014 kündigte der Web-Riese den Weiterverkauf an Lenovo an, der jetzt genehmigt wurde. 




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