Umsatz mit einer kaufkräftigen Zielgruppe

Große Tasten, ein möglichst farbloses Display mit Riesenzahlen und bloß kein Schickschnack wie eine Kamera: Das war lange der ideale Bauplan für ein sogenanntes Senioren-Handy. Dass die Zielgruppe vielleicht doch ein wenig Design schätzt oder Farbe auf dem Display nicht die Bedienung erschweren muss, haben einige Hersteller inzwischen erkannt. Helmut Schweiger, Geschäftsführer der Amberger IVS GmbH, die Swissvoice und Doro vertreibt: „Bei der Entwicklung von neuen Senioren-Handys spielt der demografische Wandel eine große Rolle. Die Senioren von morgen sind anspruchsvoller und die Handy-Nutzung gewohnt. Dementsprechend wird die neue Generation der Mobiltelefone mit weiteren sinnvollen Funktionen ausgestattet sein, zum Beispiel in Richtung Gesundheit und Prävention.“

Smartphones für Senioren sind dagegen noch kein Thema, doch die Hersteller sind sich einig, dass sich das ändern wird. „Da die jetzige Gruppe der Smartphone-Nutzer mit so einem Gerät auch im Alter vertraut ist, werden sich auch die Produkte in den nächsten Jahren verändern“, glaubt zum Beispiel Hartmut Maier, Vertriebsleiter Deutschland bei der ITM Einkaufs GmbH, dem Anbieter der Hagenuk-Geräte. Klaus Meckel, der bei Emporia für das Deutschland-Geschäft zuständig ist, sieht allerdings auch Hürden: „Ein Touchscreen wäre grundsätzlich einfach und intuitiv zu bedienen. Langzeitstudien zeigen allerdings, dass die Usability nicht optimal gegeben ist. Es werden zum Beispiel während des Gesprächs unabsichtlich ‚Tasten‘ gedrückt. Die Herausforderung wird es sein, einen Touchscreen so zu modifizieren, dass die Zielgruppe relevante Funktionen darauf einfach bedienen kann.“