Freisprecheinrichtungen 27.12.2010, 12:53 Uhr

Vieles spricht für eine feste Bindung

Fest eingebaute Freisprechlösungen finden trotz der wachsenden Verbreitung von Plug&Play-Systemen immer noch zahlreiche Abnehmer. Telecom Handel hat in einer großen Marktübersicht alle wichtigen Modelle für Sie zusammengetragen.
Zweimal im Jahr erstellt Telecom Handel die Boden-Liste mit den aktuellen Gebrauchthandypreisen und der jeweiligen Verfügbarkeit am Markt. Mit schöner Regelmäßigkeit findet sich darin auch ein Modell, das im Jahr 2002 das Licht der Welt erblickte und längst nicht mehr hergestellt wird. Die Rede ist von Nokias Business-Handy 6310i. Doch weshalb ist dieser Oldie nach wie vor so gefragt?
Bevor die Plug&Play-Freisprecheinrichtungen mit Bluetooth ihren großen Durchbruch schafften, musste jeder, der mit dem Handy im Auto telefonieren wollte, eine entsprechende Lösung fest einbauen lassen, nebst dem passenden Adapter für sein Handy. Und viele der damals gekauften Freisprecheinrichtungen (FSE) befinden sich immer noch im Einsatz, da ihre Besitzer nicht auf die Vorzüge des Festeinbausystems verzichten wollen.
Sprachqualität macht den Unterschied
Und diese Vorzüge sind trotz der fortgeschrittenen technischen Entwicklung bei den Lösungen für den Zigarettenanzünder nach wie vor zahlreich vorhanden und für viele Käufer ausschlaggebend bei der Entscheidung für eine Freisprecheinrichtung. Eines der wichtigsten Features bei einer fest eingebauten Anlage ist sicherlich die Sprachqualität. Denn während eine portable FSE im ungünstigsten Fall nur über einen schwachbrüstigen internen Lautsprecher verfügt, kommen bei dem Festeinbau die Lautsprecher des Fahrzeugs zum Einsatz. Dadurch wird die Klangqualität gerade auch bei höheren Geschwindigkeiten deutlich verbessert.
Ebenso wichtig und entscheidend für die Verständigung mit dem Gesprächspartner ist das Mikrofon. Hier bieten zwar auch die Plug&Play-Lösungen mittlerweile gute bis sehr gute digitale Signalprozessoren (DSP), die störende Hintergrundgeräusche herausfiltern und am anderen Ende der Leitung im besten Fall nur die Worte des Fahrers ankommen lassen. Allerdings reicht es für eine optimale Sprachübertragung nicht aus, nur auf diese digitalen Helfer zu vertrauen. Auch die Positionierung ist entscheidend, und in diesem Punkt ist die Festeinbau-Anlage der portablen aufgrund des frei verlegbaren Mikrofons klar überlegen.

Bluetooth dominiert

Unterschiedliche Anforderungen
Die meisten Käufer eines Festeinbaus sind Vieltelefonierer, denn wer sein Mobiltelefon nur wenig unterwegs nutzt, wird vor den im Vergleich zu Plug&Play-Lösungen deutlich höheren Kosten zurückschrecken. Entsprechend stellen diese Kunden auch gewisse Anforderungen hinsichtlich der Ästhetik. Im besten Fall sieht man von der Lösung nur das Display im Radio-DIN-Schacht, oder wie bei der Bury CC 9060 auf dem Armaturenbrett. Die Stromversorgung erfolgt „hinter den Kulissen“ direkt über den ISO-Stecker im Radioschacht, es stört kein Kabel vom Zigarettenanzünder. Dieser bleibt damit außerdem frei und kann unter anderem für ein Navigationsgerät genutzt werden.
Während bis vor einigen Jahren fast jede Festeinbaulösung mit einer Lade-Halterung für das Telefon ausgeliefert wurde, gibt es diese bei vielen aktuellen Geräten nur mehr als optionales Zubehör zu kaufen, wie etwa beim Nokia Car-Kit CK-100. Dank Bluetooth ist ein direkter Kontakt zwischen Telefon und Freisprecheinrichtung nicht mehr nötig, das Telefon kann auch im Handschuhfach verschwinden. Die meisten fest installierten Systeme können ohnehin das Telefonbuch des Mobiltelefons auslesen, außerdem erfolgt die komplette Bedienung über das Display der FSE.
Ein weiterer Vorteil des Kurzstreckenfunks Bluetooth: Das Handy muss nicht bei jeder Fahrt in die Halterung gesteckt werden, der Fahrer kann auch dann telefonieren, wenn sich das Gerät in der Aktentasche auf der Rücksitzbank befindet. Das macht sich vor allem bei Fahrern positiv bemerkbar, die viele Kurzstrecken fahren müssen und dabei oft das Auto verlassen, wie zum Beispiel Kurierfahrer.
Ein zusätzliches Argument für die installierte Lösung bezieht sich auf die Möglichkeit, Musik vom Telefon direkt auf die Autolautsprecher zu streamen. Immer mehr Mobiltelefonierer nutzen ihr Handy neben dem Telefonieren auch als MP3-Player. Zwar verfügen manche Plug&Play-Anlagen über einen FM-Transmitter und ermöglichen damit auch einen Stream aufs Autoradio, allerdings genügt die Qualität keinen gehobenen Ansprüchen. Beim Festeinbau erfolgt der Datentransfer entweder direkt per Kabel auf die Lautsprecher oder über Bluetooth.
Chance für Spezialisten
Für den Fachhandel ist der Verkauf von Festeinbau-Systemen eine gute Möglichkeit, zusätzliche Marge zu erwirtschaften. Denn neben dem deutlich höheren Verkaufspreis kann er unter Umständen auch die Installation in Rechnung stellen. Dafür ist allerdings neben einer Werkstatt mit der passenden Ausstattung vor allem ein gewisses Know-how im Bereich der Kfz-Elektrik erforderlich. Wer dies nicht selbst bieten kann, sollte über eine Kooperation mit einer Kfz-Werkstatt in der Nähe nachdenken. Denn trotz der großen Anzahl an verkauften Plug&Play-Lösungen ist der Markt für Festeinbauten nach wie vor vorhanden. 




Das könnte Sie auch interessieren