Vodafone startet Netzoffensive

Nicht erst seit Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen steht fest: Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone steckt in großen Schwierigkeiten. Mit verschiedenen Maßnahmen versucht sich das Unternehmen nun gegen die Krise zu stemmen - eine davon zielt auf die Verbesserung der Netzqualität ab, die zuletzt von vielen Kunden gerade mit Blick auf die GSM- und UMTS-Nutzung heftig kritisiert worden war.

Hierzu wurde eigens das "Netzmodernisierungs- und Ausbauprogramm" ins Leben gerufen, das eine bundesweite Aufwertung der Vodafone-Infastruktur vorsieht. Als eine der ersten Städte soll nun Hamburg von den Wartungsarbeiten profitieren. 

Wie Vodafone mitteilte, tauschen Techniker derzeit an rund 300 Standorten in der Elbmetropole Hard- und Software aus. Nach Ende der Modernisierungsarbeiten im April sollen Vodafone-Kunden dann von höheren Datenraten und weniger Verbindungsabbrüchen profitieren - gerade diese hatten zuletzt bei vielen Nutzern für großen Ärger gesorgt. Selbst erklärtes Ziel sei es, die Anzahl abgebrochener Gespräche zu halbieren, so Vodafone.

Wie der Netzbetreiber weiter mitteilte, werden im Zuge der Arbeiten in Hamburg alle UMTS-Basisstationen mit dem HSPA+-Standard ausgestattet, der Bandbreiten bis zu 42,2 Megabit pro Sekunde ermöglicht. Zudem sollen neue Module zum Einsatz kommen, die alle Technologien - GSM, UMTS und LTE - in einer Einheit bündeln. Dadurch werde es möglich, die Kapazität einer Basisstation automatisch auf die unterschiedlichen Funkstandards zu verteilen.

Insgesamt rechnet Vodafone als Folge der Netzmodernisierung mit einer Reduktion des Strombedarfs von 30 Prozent oder rund 9.000 kW/h pro Jahr. Damit spare jeder Standort so viel Energie, wie mehr als zwei Familien in 12 Monaten verbrauchten.

Eigenen Angaben zufolge will Vodafone in den nächsten zwei Jahren insgesamt 4 Milliarden Euro in die Hand nehmen, um seine Infrastruktur bundesweit zu modernisieren.