21.12.2009, 11:00 Uhr

ZTE will aufs aufs Podest - bis 2014

Der chinesische TK-Konzern geht bei Handys in die Offensive und setzt sich ehrgeizige Ziele.
Der chinesische Hersteller ZTE dürfte bisher kaum jemandem eingefallen sein, wenn nach Handy-Schmieden gefragt wurde. Das soll sich ändern, denn die ambitionierten Asiaten wollen bis 2014 unter die drei größten Hersteller aufsteigen. Das erfuhr Telecom Handel bei einem Besuch im Hauptquartier von ZTE im südchinesischen Shenzhen und im Handy-Entwicklungszentrum in Shanghai.
Schon 2008 hat ZTE 45 Millionen Handys produziert, dieses Jahr sollen es 60 Millionen und 2010 80 Millionen werden. Außerhalb Chinas verkauft der Hersteller fast nur an Netzbetreiber und kaum unter der eigenen Marke. Das wird sich nur langsam ändern. Entsprechend definiert ZTE als erste Zielgruppe für seine Produkte auch nicht die Endkunden, sondern die Netzbetreiber. Die Stärken sieht das Unternehmen in seinen Forschungskapazitäten, der Kostenstruktur und der hohen Bereitschaft, auf die Wünsche der Carrier einzugehen. In Deutschland gibt es ZTE-Handys bei Vodafone und demnächst wahrscheinlich auch bei T-Mobile. Zudem geht ZTE bei Smartphones in die Offensive; so gibt es zwei Modelle mit Windows Mobile 6.5 bereits in Portugal zu Preisen um 200 Euro. Android-Geräte befinden sich in der Entwicklung.

ZTE will aufs aufs Podest - bis 2014

Im Entwicklungszentrum in Shanghai arbeiten Desig-ner aus der ganzen Welt ausschließlich an neuen Mobiltelefonen. Während die bisherigen Handys von ZTE eher konservativ gestaltet sind, wirken einige Design-Studien geradezu gewagt: So gibt es unter anderem Handys mit einem transparenten Touchpad, in der Form eines chinesischen Fächers oder Einfach-Modelle für Kids. Auch zwischen den Klassen verschwimmen die Grenzen: Ein anderes Modell hat einen kleinen Fotodrucker auf der Unterseite. Interessant ist auch das „Movie Phone“ mit seinem Mega-Display und Stereo-Lautsprechern, die ausgeklappt werden können.
Auch wenn jetzt die große Handy-Offensive kommen soll, macht ZTE mehr als zwei Drittel seines Umsatzes noch immer mit Netzwerktechnologie. Auch für die vierte Mobilfunkgeneration macht man sich bereit, zumal die chinesische Regierung LTE und die beiden einheimischen Ausrüster ZTE und Huawei stark fördert. So gibt es gleich drei Standards, die jeweils einem der Netzbetreiber zugewiesen wurden. ZTE wird für alle drei Technik und später auch Endgeräte bereitstellen und nächstes Jahr zur Weltausstellung in Shanghai ein Testnetz betreiben. Bei mehr als 900 Millionen Handy-Nutzern ist das Potenzial in China gigantisch.




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