Smartphone-Check
11.05.2018, 11:48 Uhr
Moto G6 im Test: Mehr als Mittelklasse
Das Motorola Moto G6 soll mit einem Preis von 249 Euro mit teureren Smartphones konkurrieren. Der Test klärt, ob dieser Angriff der Lenovo-Tochter gelingen kann.
Auch wenn immer mehr Käufer zu den Smartphone-Flaggschiffen, die über 400 Euro kosten, greifen, spielen Mittelklassegeräte zwischen 200 und 400 Euro zumindest bei den Verkaufszahlen noch immer die Hauptrolle in Deutschland. Entsprechend wichtig sind die drei neuen Moto-G6-Geräte der Lenovo-Tochter Motorola für den Hersteller.
Wir haben das G6-Hauptmodell, das mit einem Preis von 249 Euro zwischen dem G6 Play (199 Euro) und dem G6 Plus (299 Euro) positioniert ist, unter die Lupe genommen. Für diesen Betrag bekommt der Käufer ein Smartphone mit einem IPS-Display im 5,7-Zoll-Format. Der Unterschied zu den meisten neueren Highend-Modellen fällt sofort auf, denn das G6 hat vor allem oben und unten noch breite Ränder. Zwischen das Display und den ovalen Fingerabdruck-Sensor im unteren Bereich hat der Hersteller sogar noch einen Motorola-Schriftzug gequetscht.
Die seitlich abgerundete Rückseite besteht aus schimmerndem Gorilla-Glass und wirkt für diese Preisklasse sehr hochwertig – die Konkurrenz bietet meist nur Kunststoff. Allerdings ist sie auch ziemlich glatt, doch Motorola hat mitgedacht und legt einen transparenten Silikonüberzug für die Rückseite gleich bei. Die Beschichtung soll das Gehäuse des Smartphones zumindest vor Spritzwasser schützen, eine IP-Zertifizierung, die es wirklich wasserdicht werden ließe, gibt es aber nicht.
Die Leistung der Hardware ist ordentlich und wird den meisten Anwendern für ihre Ansprüche ausreichen, lediglich bei manchen anspruchsvollen Anwendungen und dem Betrieb der Kamera gibt es manchmal leichte Verzögerungen. Im Antutu-Benchmark kommt das G6 mit seinem Snapdragon-450-Achtkern-Prozessor und 3 GB Arbeitsspeicher auf knapp 70.000 Punkte, was es im Mittelfeld platziert.
Solide Akkuleistung
Das 5,7-Zoll-Display löst mit Full-HD-Plus ausreichend hoch auf und ist recht hell, reflektiert aber auch deutlich. Für den 3.000 mAh-Akku wird ein USB-Type-C-Schnellladegerät mitgeliefert, das den Kraftspender in 15 Minuten wieder für mehrere Stunden Betriebszeit auffüllt. Ansonsten kommt man mit einer Akkuladung gut über den Tag.
Überdurchschnittlich in der Preisklasse ist die Qualität der rückwärtigen Doppelkamera, die in einem runden Element im oberen Bereich angeordnet ist. Eine Linse löst hier mit 12 Megapixel auf, die zweite bietet 5 Megapixel. Möglich sind damit zum Beispiel Bokeh-Effekte mit verschiedener Schärfe auf Vorder- oder Hintergrund, aber kein verlustfreier Zoom wie bei einigen Konkurrenten.
Die große Blende von f/1.8 lässt das G6 auch bei dürftigen Lichtverhältnissen noch recht scharfe Bilder schießen. Die 8-Megapixel-Frontcam bietet ebenfalls gute Leistungen bei Selfies und hellt diese bei Bedarf durch einen eigenen LED-Blitz auf. Auch das Entsperren des Smartphones per Frontkamera ist möglich, allerdings werden Gesichter nicht immer zuverlässig erkannt, so dass der Fingerabdruck die bessere Wahl ist.
Künstliche Intelligenz bietet die Kamera-Software, indem Motive erkannt werden. Das funktioniert beim Fotografieren von Visitenkarten, deren Informationen gleich ins Adressbuch übernommen werden können, recht gut. Bei Objekten und besonderen Landschaftsmerkmalen dauert die Erkennung über das Netz aber sehr lange und zeigt manchmal auch eigenartige Ergebnisse.
Künstliche Intelligenz bietet die Kamera-Software, indem Motive erkannt werden. Das funktioniert beim Fotografieren von Visitenkarten, deren Informationen gleich ins Adressbuch übernommen werden können, recht gut. Bei Objekten und besonderen Landschaftsmerkmalen dauert die Erkennung über das Netz aber sehr lange und zeigt manchmal auch eigenartige Ergebnisse.
Motorola liefert zu Android 8.0 noch einige Software-Modifikationen, verzichtet aber sonst auf überflüssige Apps, so dass nur 7 der nicht allzu üppigen 32 GB des internen Speichers bereits belegt sind. Zu den besonderen Features gehört die Ansteuerung des Geräts per „Moto Sprache“, etwa um es mit dem Befehl „Hello Moto“ aufzuwecken und verschiedene Funktionen auszulösen.