Test Navigon 8410
21.09.2009, 17:11 Uhr
Großes Kino im Auto
Telecom Handel hat das neue Flaggschiff Navigon 8410 des deutschen Navigations-Spezialisten genauer unter die Lupe genommen. Ob es im Test überzeugen konnte, lesen Sie hier.
Flache Karten waren gestern – Navigation in real wirkenden 3D-Welten ist morgen. Navigon wagt jetzt bei seinen neuen Flaggschiffen 8410 und 8450 Live den Schritt zur dreidimensionalen Darstellung von Straßenzügen. Vorerst ist Real City 3D in verschiedenen europäischen Großstädten verfügbar, in Deutschland sind es derzeit vier Metropolen (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München). In der bayerischen Landeshauptstadt konnten wir den Dienst auf dem Navigon 8410 testen.
Zumindest das unmittelbare Stadtzentrum erscheint dabei auf dem Display fast wie in der Realität: Gebäude, Grünanlagen, Fassaden und Zebrastreifen werden in einer 3D-Grafik dargestellt. Trotz eines 600-MHz-Prozessors hat das Gerät aber manchmal seine Mühe mit der grafischen Opulenz, die Darstellung ruckelt und springt gelegentlich. Die Sprachanweisungen kommen aber immer präzise.
Neben dem Stadtkern, der in 3D modelliert ist, zeigt das System das erweiterte Gebiet der Innenstadt in einer Ansicht von oben mit einzelnen stilisierten 3D-Gebäuden und schließlich den Rest der Welt in der bekannten Kartenansicht von Navigationssystemen. Zur Ansicht gehören auch eine Pfeildarstellung links in der Anzeige und die Fahrspuren auf der rechten Seite. Die umfangreichen Zusatzinformationen umfassen zudem realistische Verkehrsschilder und Warnungen vor Gefahrenstellen wie engen Kurven.
Test Navigon 8410: Großes Kino im Auto
Optisch ansprechend
Das ist auf jeden Fall sinnvoll; über den Nutzen der 3D-Welten hingegen lässt sich natürlich streiten: Das Ganze sieht toll aus und erhöht den Wiedererkennungswert für einzelne Gebäude, lenkt aber womöglich auch vom Verkehrsgeschehen ab. Doch selbst ohne 3D ist die Darstellung der Karte bei Navigon optisch ansprechender als bei vielen Konkurrenten. Positiv fallen auch die deutlichen und genau getimten Sprachhinweise auf.
Das ist auf jeden Fall sinnvoll; über den Nutzen der 3D-Welten hingegen lässt sich natürlich streiten: Das Ganze sieht toll aus und erhöht den Wiedererkennungswert für einzelne Gebäude, lenkt aber womöglich auch vom Verkehrsgeschehen ab. Doch selbst ohne 3D ist die Darstellung der Karte bei Navigon optisch ansprechender als bei vielen Konkurrenten. Positiv fallen auch die deutlichen und genau getimten Sprachhinweise auf.
Bei der Wahl der Routen rechnet das System meist drei Möglichkeiten aus, die eine kurze, eine schnelle sowie eine auf den persönlichen Fahrstil zugeschnittene Strecke umfassen. Trotzdem geht die Berechnung sehr schnell vonstatten. Auch Neukalkulationen beim Abweichen erfolgen auf Anhieb. Praktisch ist zudem die Möglichkeit, nach dem Parken mit einem Klick eine Marke zu setzen und mit der Fußgängernavigation weiter zum Ziel zu kommen. Das System merkt sich dabei, wo das Fahrzeug geparkt wurde.
Ein Highlight soll laut Hersteller auch die Sprachsteuerung sein, die angeblich selbst Umgangssprache versteht. In der Praxis erzielt der Anwender aber leider nur selten Treffer, sofern er nicht sehr genau spricht und regionale Dialekte vermeidet.
Ein Highlight soll laut Hersteller auch die Sprachsteuerung sein, die angeblich selbst Umgangssprache versteht. In der Praxis erzielt der Anwender aber leider nur selten Treffer, sofern er nicht sehr genau spricht und regionale Dialekte vermeidet.
Vom 8410 soll es auch eine Version 8450 Live geben, die zusätzliche Dienste wie Wetterinfos, Radarwarnungen, freie Parkplätze und aktuelle Verkehrsinformationen über eine integrierte T-Mobile-SIM auf das Gerät bringt. Das 8410 muss darauf noch verzichten, kann aber für 99 Euro nachgerüstet werden. Schon in der Basisversion bietet es TMC und einen Gutschein für die Online-Freischaltung von TMCpro. Praktisch ist dabei das in das Ladekabel integrierte TMC-Kabel. Die Halterung, die einen eigenen Ladeanschluss hat, wirkt höchst solide. Eine Erweiterungsmöglichkeit für einen kompakten DVB-T-Empfänger ist zudem an der linken Seite des Gehäuses zu finden: Das Modul kostet faire 59,90 Euro und soll mit dem Akku des Navigators zwei Stunden TV-Genuss ermöglichen.
Auch jenseits der vielen neuen Software-Features macht das mit 225 Gramm recht schwergewichtige Navigon 8410 eine sehr gute Figur: Die knapp 19 Millimeter flache Hülle hat einen Rahmen aus Aluminium und ein mit fünf Zoll überdurchschnittlich großes Display aus Glas. Der Touchscreen reagiert manchmal zwar etwas träge, bietet dafür aber eine sehr helle und gestochen scharfe Darstellung.
So bleibt am Ende ein sehr positiver Eindruck: Das Navigon 8410 bietet nicht nur eine einfache Bedienung, sondern auch eine optisch höchst ansprechende Darstellung mit neuen Elementen wie den 3D-Städten. Das ist nicht wirklich nötig für die Navigation, sieht aber gut aus. Wenn noch die Dienste über den Mobilfunkzugriff dazukommen, werden die 84er-Modelle zur absoluten Spitze bei den Stand-alone-Navigatoren zählen.
So bleibt am Ende ein sehr positiver Eindruck: Das Navigon 8410 bietet nicht nur eine einfache Bedienung, sondern auch eine optisch höchst ansprechende Darstellung mit neuen Elementen wie den 3D-Städten. Das ist nicht wirklich nötig für die Navigation, sieht aber gut aus. Wenn noch die Dienste über den Mobilfunkzugriff dazukommen, werden die 84er-Modelle zur absoluten Spitze bei den Stand-alone-Navigatoren zählen.