Verkauf 22.07.2015, 15:45 Uhr

Nokias Kartendienst Here soll an Autokonsortium gehen

Der Verkauf von Nokias Navi-Sparte Here steht anscheinend unmittelbar bevor. Ein Autokonsortium aus Audi, BMW und Daimler soll den Zuschlag erhalten. Eine Überraschung gibt es beim Kaufpreis.
Bereits vor kurzem hatte Nokia offiziell mitgeteilt, "alle Optionen" für seinen Kartendienst Here prüfen lassen zu wollen. Ein Verkauf der Navi-Sparte war damit nur noch eine Frage der Zeit.
Jetzt haben die Finnen offenbar einen Käufer gefunden: Wie bereits seit längerer Zeit spekuliert wurde, soll die Sparte an ein deutsches Automobilkonsortium gehen, das sich aus den Premium-Herstellern Daimler, BMW und Audi zusammensetzt.
Wie das Manager Magazin unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete, hätten sich alle anderen möglichen Interessenten aus den Gesprächen zurückgezogen. Über einen endgültigen Verkauf könnte nun noch in diesem Monat entschieden werden, wie es weiter hieß.
Allerdings soll der Verkaufspreis deutlich geringer ausfallen als bisher angenommen. Bislang war von einer Summe in Höhe von bis zu vier Milliarden Euro die Rede, jetzt sollen es nur noch rund 2,5 Milliarden Euro sein.
Die Autohersteller wollen die Here-Technologie nutzen, um möglichst aktuelle Daten für die Computerlenkung von Fahrzeugen zu gewinnen. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass IT-Konzerne wie Google die Kontrolle über diese Schlüsseltechnologie gewinnen.
Allerdings gibt es laut Informationen der Wirtschaftswoche noch Streit um die Patente an der Übertragungstechnik, mit der selbstfahrende Autos mit Streckeninformationen versorgt werden. Demnach will Nokia die Patente in eigener Hand behalten, um hier weiter eine wichtige Rolle spielen zu können. Die Autobauer fordern hingegen das uneingeschränkte Eigentum an der Technik.




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