Die TK-Branche vor zehn Jahren
02.12.2011, 15:00 Uhr
Quam - schlechter Start als Omen
Was bewegte vor zehn Jahren die TK-Branche? In regelmäßigen Abständen lässt Telecom Handel die größten Highlights und Aufreger noch einmal Revue passieren. Heute: "Quam - Schlechter Start als Omen."
Viele Ambitionen hatte Ende 2001 Quam: Das Unternehmen, ein Joint Venture der finnischen Sonera und der spanischen Telefónica, wollte als fünfter Mobilfunknetzbetreiber antreten und hatte dazu sogar eine UMTS-Lizenz erworben. Zunächst sollte der Betrieb „schrittweise hochgefahren“ werden und der Start mit GSM-Produkten, die im E-Plus-Netz liefen, erfolgen.
Den ersten Gehversuchen mit realen Kunden im November stellten sich allerdings die etablierten Konkurrenten entgegen. Denn die Kunden waren zum Start Mitte November nicht unter der Quam-Vorwahl 01050 aus den anderen Mobilfunknetzen – außer E-Plus – direkt zu erreichen. Stattdessen übernahm ein Callcenter als Notbehelf die Vermittlung. SMS mussten den dortigen Mitarbeitern sogar diktiert werden. Vor allem T-Mobile und D2 Vodafone ließen sich mit der Freischaltung sehr viel Zeit, was sogar in einem temporären Verkaufsstopp in den Quam-Shops gipfelte.
Der schlechte Start sollte ein böses Omen für den Carrier sein: Im Juli 2002 stellte das Unternehmen seine Dienste wieder ein, nachdem rund 200.000 Kunden gewonnen werden konnten. Da die UMTS-Lizenz nicht genutzt wurde, aber auch nicht verkauft werden konnte, zog die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post diese ohne Entschädigung 2004 wieder ein.