Update 16.03.2009, 10:57 Uhr

Ricke und Zumwinkel weiter unter Druck

Neue Indizien in der "Spitzelaffäre" belasten die beiden ehemaligen Telekom-Manager schwer
Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel geraten in der so genannten Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom immer stärker unter Druck. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, gebe es deutliche Hinweise darauf, dass die beiden ehemaligen Telekom-Manager tatsächlich illegale Überwachungsoperationen gedeckt haben könnten.
Im Mittelpunkt der neuen Anschuldigungen steht ein konzerninterner Aktenvermerk vom 29. November 2005, der vom früheren Leiter der internen Ermittlungsabteilung KS 3, Klaus Trzeschan, stammt. Dem Eintrag zufolge habe Zumwinkel damals einer Geldzahlung zugestimmt, mit der angeblich ein Informant hätte entlohnt werden sollen, der zuvor in die Redaktion des Wirtschaftsmagazins "Capital" eingeschleust worden war. Ziel der Aktion war es damals gewesen, das damalige Telekom-Aufsichtsratsmitglied Wilhelm Wegner als Quelle der Zeitschrift zu überführen.Auch Ricke war dem Vermerk zufolge als eine "in die Abwicklung eingebunde" Person auflistet. Trzeschan hatte damals in dem Vermerk auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, den ganzen Vorgang unter Verschluss zu halten. Diese Anordnung sei dem Bericht zufolge direkt von Ricke und Zumwinkel gekommen.
Ironie der Geschichte: Laut "Spiegel" soll es einen Maulwurf bei "Capital" gar nicht gegeben haben. Vielmehr steht Trzeschan, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, unter Verdacht, die bereitgestellten Gelder selbst beiseite geschafft zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der Spitzelaffäre bereits am Donnerstag verschiedene Anwesen von Zumwinkel und Ricke durchsuchen lassen. Eine Auswertung des beschlagnahmten Materials soll allerdings erst in den nächsten Wochen erfolgen.



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