Smartphone-Flaggschiff
18.04.2017, 17:00 Uhr
Das Galaxy S8+ von Samsung im Test
Das neue Samsung-Flaggschiff Galaxy S8+ will vor allem mit seinem opulenten Bildschirm begeistern - ob das Gerät auch im Alltag überzeugt, zeigt unser Test.
Dass ein Smartphone mit seinem Design überrascht, passiert heutzutage nicht allzu oft, doch Samsung ist mit seinen beiden neuen S8-Modellen ein echter Hingucker gelungen.
Denn sowohl das S8 im 5,8-Zoll-Format als auch der größere Bruder S8+ mit 6,2 Zoll haben Displays, die nicht nur wie bei den bisherigen Edge-Versionen an beiden Seiten über den Rand gebogen sind, sondern sie bedecken auch über 80 Prozent der Vorderseite und gehen fließend ins Gehäuse über. Die nur noch virtuell existenten Menütasten liegen unter Glas innerhalb des Displays. Das alles ermöglicht eine halbwegs kompakte und vor allem recht schmale Bauweise, denn selbst das Plus-Modell ist nicht größer als etwa das iPhone 7 Plus, das aber nur ein kleineres 5,5-Zoll-Display hat.
Beim S8+, das wir für einen Hands-on-Test im Alltag unter die Lupe nehmen konnten, stehen dagegen üppige 15,8 Zentimeter Diagonale im Breitformat zur Verfügung. Dazu gibt es die sehr hohe Auflösung von 2.960 x 1.440 Bildpunkten. Auch dank der Leuchtkraft und der Schärfe setzt Samsung hier einen neuen Maßstab. Das kleinere S8, das 100 Euro weniger kostet, dürfte aber angesichts einer ähnlich hohen Qualität auf etwas weniger Fläche den meisten Käufern völlig ausreichen.
Neben dem optischen Effekt kann das immerhin 899 Euro teure Smartphone auch mit seiner erstklassigen Verarbeitung punkten. Am Gehäuse aus gehärtetem Glas sind keine Übergänge zu erkennen, es wirkt wie aus einem Guss. Im Gegensatz zum Vorgänger ragt auch der Rahmen der Kamera nur noch minimal heraus, was die Linse vor Kratzern schützen soll. Auch wenn Samsung auf einen USB-Type-C als Anschluss umgestiegen ist, gibt es noch einen 3,5-mm-Klinkenstecker für den Kopfhörer. Samsung legt bereits ein hochwertiges Headset von AKG bei. Wie der Vorgänger ist das Smartphone gemäß der Norm IP68 vor Staub und Spritzwasser geschützt.
Exynos-Prozessor macht Dampf
Richtig schnell ist der hauseigene Exynos-Prozessor, der im Antutu-Benchmark rund 170.000 Punkte erreicht. Damit hängt er jedes andere Android-Gerät ab und ist fast so rasant wie das iPhone 7. Dass der Arbeitsspeicher mit 4 GB nicht allzu üppig für ein Highend-Modell ist, spielt für das Tempo offenbar keine negative Rolle. Auch die 64 GB für Daten sind nur Durchschnitt.
Zusätzlich zum Fingerabdruck-Sensor, der von der Menütaste neben die Kameralinse auf der Rückseite gewandert ist, hat Samsung als Sicherheits-Feature einen Gesichts- und einen Iris-Scan integriert, der bei einem Blick auf die Vorderseite des Geräts selbiges entsperrt. Das funktionierte bei ausreichendem Licht recht gut, ist aber nicht allzu schnell.
Nicht viel geändert haben die Koreaner an der Hauptkamera, die schon beim Vorgänger eine der besten in einem Smartphone war. Auch im S8 kommt die bewährte 12-Megapixel-Kamera zum Einsatz, auf Extras wie eine Doppellinse verzichtet der Hersteller. Trotzdem machen die Fotos wieder einen erstklassigen Eindruck, dank einer Blende von f/1.7 fällt die Bildqualität auch bei schwachem Licht überdurchschnittlich aus. Die Frontcam mit 8 Megapixel ist völlig ausreichend für Selfie-Fans.
Der Akku machte im ersten Alltagstest einen ausdauernden Eindruck, denn er hielt knapp zwei Tage durch. Die Always-on-Funktion des Displays scheint keine starken Auswirkungen auf die Laufzeit zu haben. Positiv ist die wieder vorhandene drahtlose Ladefunktion im QI-Standard.
Den über einen speziellen Knopf an der linken Seite aktivierbaren neuen Sprachassistenten Bixby konnten wir noch nicht testen, da er kein Deutsch versteht und auch in Englisch nur mit wenigen der Apps funktioniert.