HTC
07.10.2013, 11:35 Uhr
Schwaches Quartal und dürftige Aussichten
Der Smartphone-Spezialist musste im dritten Quartal seines Geschäftsjahres erstmals einen Verlust hinnehmen und erwartet auch für das laufende Quartal wenig Besserung.
Der Smartphone-Hersteller HTC rutscht in die Krise: Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres musste das Unternehmen aus Taiwan nun erstmals in seiner Geschichte einen Verlust ausweisen. Dieser lag bei 2,97 Milliarden Taiwan-Dollar (rund 74 Millionen Euro). Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf 47,1 Milliarden Taiwan-Dollar (rund 1,18 Milliarden Euro).
Der Marktanteil von HTC im globalen Smartphone-Geschäft liegt inzwischen bei nur noch 2,8 Prozent, vor allem der harte Wettbewerb im Highend-Bereich durch Apple und Samsung sowie im unteren Segment durch die chinesischen Hersteller machen dem Smartphone-Pionier zu schaffen. Auch eine teure Werbekampagne mit dem Schauspieler Robert Downey Jr konnte die Verkäufe bisher nicht beflügeln.
Eine unmittelbare Besserung erwarten Vertreter von HTC offenbar nicht: So erklärte Verwaltungsratschefin Cher Wang in einem Interview mit Bloomberg TV, dass die nächsten zwei Monate eine "große Herausforderung" werden würden. Vor allem müsse man "besser mit den Kunden kommunizieren".
Sollte keine Wende gelingen, könnte HTC zum Übernahmekandidaten werden. Als mögliche Interessenten werden in Analystenkreisen die chiensischen Konkurrenten Huawei, Lenovo und ZTE gehandelt, die damit Markenprestige in höheren Preisklassen erwerben könnten. Allerdings steht einem Verkauf die Eignerstruktur im Weg, da mehr als 18 Prozent von HTC der Verwaltungsratschefin Cher Wang und ihrem Mann direkt und indirekt über Investmentfirmen gehören.