Was sind die Datenschutz-Versprechen aus dem Silicon Valley wert?

Spracherkennung direkt auf dem Gerät

Der neue Google Assistant - ein Konkurrent von Amazons sprechender Alexa-Software und Apples Siri - liefert jetzt "die Kraft eines Rechenzentrums in der Tasche", schwärmt Google-Manager Scott Huffman. Die Software kann dank einem Durchbruch bei der Spracherkennung jetzt direkt auf den Geräten laufen, statt Aufnahmen erst in die Cloud schicken zu müssen.
Damit erfüllt der Assistant die Befehle so blitzschnell, dass es fast an Magie grenzt, auch die obligatorischen Weckworte "Hey, Google" müssen nicht immer wieder ausgesprochen werden.
"Natürlich hat das einen Preis: Man muss seine Daten mit Google teilen", sagt Branchenalystin Carolina Milanesi vom Beratungsunternehmen Creative Strategies. "Der Assistant wird nur so smart sei, wie ausgiebig man ihn mit Daten füttert." Aber sie glaube, dass für viele Verbraucher die Vorteile, die sie dadurch bekommen, faszinierend sein werden. Solange die Anwender von der smarten Anwendung profitieren und das Datenschutzversprechen glaubwürdig rüberkommt, kann das Konzept aufgehen.

Telefonierende Maschinen

Google zeigte auf der Entwicklermesse I/O in diesem Jahr auch, dass der Konzern zuhören kann. Vor einem Jahr sorgte der Konzern auf der I/O für Aufsehen mit seiner Sprachsoftware "Duplex", die dank geschickt eingeworfener Laute wie "Ähm" und "Umm" am Telefon von einem Menschen praktisch nicht zu unterscheiden war.
Die Demonstration sorgte zugleich für hitzige Diskussionen, ob Google verantwortungsvoll genug vorgehe und ob sich Software in solchen Fällen immer als solche zu erkennen geben muss.
Jetzt zeigte Google, wie Duplex im Auftrag von Menschen telefoniert, die stumm sind - oder übers Web mit anderen Maschinen kommuniziert - und sich dabei ordentlich als virtueller Assistent der Anwender vorstellt. "Google lernt, auszutesten, wo unsere Schmerzgrenze liegt, wo sie vorpreschen können - und wo nicht", sagt Analystin Milanesi.




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