Fitness-Apps 04.04.2016, 10:25 Uhr

Datenschützer sehen Gesundheitsdaten in Gefahr

Auf dem Jahrestreffen der Datenschutzbeauftragten wird vor allem der Schutz von Gesundheitsdaten ein Schwerpunkt sein. Die brisanten Aufzeichnungen von Fitness-Trackern sollen vor Missbrauch bewahrt werden.
(Quelle: BsWei / Shutterstock.com)
Die automatisierte Erfassung von Verbraucher- und Gesundheitsdaten ruft Datenschützer auf den Plan. Immer mehr Menschen nutzten Smartphone-Apps, allerdings oft, ohne sich über die möglichen Folgen im Klaren zu sein, stellt der Datenschutzbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Dankert, fest. Deshalb werde der Schutz solcher persönlicher Daten ein Schwerpunkt beim Jahrestreffen der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern am 6. und 7. April in Schwerin sein. "Wir müssen die Frage stellen: Wie viel Privatsphäre wollen wir, trotz Kühlschrank- und Fitness-Apps", sagte Dankert, der in diesem Jahr den Vorsitz der Datenschutzkonferenz führt.

"Wie viel Privatsphäre wollen wir"

Ziel müsse der sichere Schutz von Gesundheitsdaten bei der Nutzung sogenannter Wearables - tragbarer Computersysteme - und Gesundheits-Apps sein. Die digitale Aufzeichnung von Laufstrecken, Krafttraining oder Puls könne durchaus zu einer gesundheitsbewussten Lebensweise beitragen. "Doch im Gegensatz zur Fettwaage, deren Ergebnisse nur für das eigene Auge sichtbar wurden, können digitale App-Daten rasch ins Netz gelangen. Ein Knopfdruck genügt. Und dann ist die spannende Frage, wer die Daten wozu nutzt", sagte Dankert.
Brisante Aufzeichnungen: Wearables und Fitness-Tracker könnten künftig auch im Gesundheitswesen eine Rolle spielen.
Quelle: Garmin
So könnten Versicherungen und Krankenkassen mit Hilfe der Aufzeichnungen detaillierte Risiko-Bewertungen vornehmen und Profile für individuelle Tarife entwickeln. Solche Überlegungen habe es bereits gegeben. "Das aber würde dem bisher bei Krankenversicherungen gültigen Solidarprinzip zuwiderlaufen", begründete Dankert das Streben nach Schutz vor Datenmissbrauch. Die zunehmende Nutzung von Gesundheits-Apps könne auch dazu führen, dass Menschen, die darauf verzichten wollen, unter Generalverdacht gestellt werden, etwas verheimlichen zu wollen.




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