Bitkom 17.02.2012, 16:00 Uhr

Smartphones in der Mehrheit

Erstmals werden dieses Jahr mehr Smartphones als einfache Handys in Deutschland verkauft. Entsprechend rasant wächst das Volumen der Daten in den Mobilfunknetzen.
Dieses Jahr sollen in Deutschland 15,9 Millionen Smartphones verkauft werden - 35 Prozent mehr als noch 2011. Damit werden hierzulande erstmals mehr Modelle dieser Gerätegattung abgesetzt als einfache Handys, so eine Prognose des Branchenverbands Bitkom, die sich auf Daten des EITO (European Information Technology Observatory) stützt. Entsprechend soll auch der Smartphone-Umsatz steigen: um 23 Prozent auf 5 Milliarden Euro.
Der Gesamtmarkt für Mobiltelefone wächst laut Bitkom im gleichen Zeitraum um 5,5 Prozent auf 28,9 Millionen Geräte. An den Stückzahlen gemessen hätten Smartphones dann einen Anteil von 55 Prozent, am Umsatz sogar von 76 Prozent.
Auch den Tablets sagt der Branchenverband einen anhaltenden Boom voraus: Der Absatz soll in Deutschland dieses Jahr um 29 Prozent auf 2,9 Millionen Geräte steigen. Der Umsatz mit diesen Produkten wächst den Schätzungen zufolge um 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
"Smartphones leiten eine Zeitenwende im Mobilfunkmarkt ein. Das mobile Internet wird die Sprachtelefonie schon bald als wichtigste Mobilfunkanwendung ablösen,“ sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied und Vodafone-Chef Friedrich Joussen. Entsprechend soll gemäß der Studie der Umsatz mit mobilen Datendiensten im Jahr 2012 um 10 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro ansteigen.

Netze müssen wachsen

Nach Berechnungen des Bitkom wurden im letzten Jahr erstmals mehr als 100 Millionen Gigabyte Daten in den deutschen Mobilfunknetzen übertragen: Konkret stieg das Datenvolumen um 65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte. Im laufenden Jahr soll das Wachstum noch einmal auf 170 Millionen Gigabyte (plus 57 Prozent) zulegen.
Der Bitkom fordert indes für den unbedingt nötigen weiteren Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze im Mobilfunk und im Festnetz ein regulatorisches Umfeld, das nachhaltige Investitionsanreize setzt. Dazu gehört insbesondere eine langfristige Planungssicherheit.
„Die Unternehmen rechnen in 15-Jahreszeiträumen, um die Milliardeninvestitionen wieder einzuspielen. Kurzfristige Richtungswechsel in der Politik sind da kontraproduktiv“, sagte Joussen. Das sei auch vor dem Hintergrund der seit Jahren sinkenden Erlöse mit Sprachdiensten notwendig. Nach minus 6,5 Prozent im Vorjahr sinken die Umsätze mit Mobilfunksprachdiensten im Jahr 2012 voraussichtlich erneut um 3,5 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro. 




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