Innovation 24.05.2016, 11:15 Uhr

US-Forscher entwickeln Smartwatch-Bedienung über die Haut

US-Forscher haben eine Smartwatch vorgestellt, die sich über die Berührung der Haut steuern lässt. Eine komplizierte Bedienung über zu kleine Displays soll damit in Zukunft der Vergangenheit angehören.
US-Forscher haben eine Smartwatch vorgestellt, die sich über die Berührung der Haut steuern lässt. Eine komplizierte Bedienung über zu kleine Displays gehört damit der Vergangenheit an.
(Quelle: Carnegie Mellon University)
Ein viel zu kleiner Touchscreen und fummelige Tasten an der Gehäuseseite – so praktisch Smartwatches auch sein mögen, die Bedienung macht alles andere als Spaß. Forscher der Future Interfaces Group (FIG) an der US-amerikanischen Carnegie Mellon University haben jetzt eine Lösung für die wenig komfortable Steuerung der Devices entwickelt: eine Smartwatch, die sich über Berührungen auf der Hand und dem Arm steuern lässt. Das soll sogar mit Kleidung funktionieren.
So funktioniert SkinTrack: Ein Ring überträgt ein elektrisches Signal, welches die Sensoren im Armband der Smartwatch messen und so die Position des Fingers ermitteln.
Quelle: Carnegie Mellon University
Die „SkinTrack“ getaufte Technik funktioniert mit kleinen Stromstößen: Der Nutzer trägt am Finger, mit dem die Smartwatch bedient wird, einen kleinen Ring. Dieser überträgt bei der Berührung des Arms ein elektrisches Signal, das von mehreren Sensoren im Armband der Uhr gemessen wird. So wird die exakte Position des Fingers ermittelt. Das Ganze soll laut den Forschern selbstverständlich schmerzfrei sein. Der Ring benötigt für jeden Nutzer eine individuelle Konfiguration. Ein Nachteil ist, dass der Akku im Ring sehr klein ist – und bereits nach kurzer Zeit wieder an die Steckdose muss.
Laut den Forschern erkennt die neue Gestentechnik mit einer Zuverlässigkeit von 99 Prozent, wenn ein Finger mit dem speziellen Ring die Hand berührt. Die Sensoren im Armband ermitteln die Position des Fingers allerdings nur mit einer Genauigkeit von rund 8 Millimetern - damit sind momentan nur unpräzise Gesten möglich. Wenn der Träger des Rings schwitzt, funktioniert die Gestentechnik zudem unzuverlässiger.
Noch handelt es sich bei der vorgestellten Smartwatch um einen Prototypen – und es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis entsprechende Geräte auf den Markt kommen. "SkinTrack" zeigt jedoch schon heute, was die Zukunft in Sachen smarte Uhren noch alles bringen wird.




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