Soundbar mit Subwoofer
12.06.2017, 09:40 Uhr
Teufelskiste: Sonos Playbase im Test
Der HiFi-Hersteller Sonos hat mit der Playbase ein weiteres Produkt auf den Markt gebracht, wir konnten den Lautsprecher mit integriertem Subwoofer im Life-Einsatz testen.
Wenn man sich die aktuellen Topmodelle der TV-Hersteller von der Seite ansieht, sieht man - recht wenig. Die Geräte werden immer dünner, die Panele sind nur wenige Millimeter tief. Die Ingenieure schaffen es dennoch, leuchtende Farben auf den Screen zu zaubern, beim Klang gelingt das jedoch nicht.
Wer sich also für einen neuen Fernseher entscheidet und zumindest ein wenig Wert auf Sound legt, der kommt um den Kauf einer separaten Lösung nicht herum. Wir haben Sonos' neuestes Stück ausprobiert, die Playbase für immerhin stolze 799 Euro.
Die Einrichtung ist wie bei Sonos üblich mit wenigen Klicks in der App erledigt, wer bereits andere Lautsprecher im Einsatz hat, findet sich sofort zurecht und fügt die Playbase einfach hinzu. Zuvor muss das Gerät natürlich richtig positioniert werden, dank der stabilen Bauweise und nur 58 Millimetern Höhe kann man es sogar unter den Fernseher stellen, ob das Gehäuse die versprochenen 35 Kilogramm Belastung tatsächlich aushält, haben wir allerdings nicht getestet.
Die Playbase präsentiert sich - egal ob in Schwarz oder Weiß - sehr unauffällig, auf der Rückseite finden sich neben dem Ethernet-Eingang ein optischer Digitaleingang für die Übertragung von Dolby Digital. DTS ist damit leider nicht möglich, die meisten Blue-rays bieten aber ohnehin Dolby Digital. Die Steuerung kann, wie schon beim Play5 über das berührungsempfindliche Bedienfeld auf der Vorderseite beim Logo des Herstellers erfolgen - oder über die App. All das klappte im Test sehr gut, so auch die Wischgesten, wenn man einen Song vorspulen möchte (falls man die Playbase zur Musikwiedergabe nutzt).
Klangtest bei der Sonos Playbase
Zunächst ließen wir das von Sonos mit dem Play5 vorgestellte Trueplay-Programm laufen, bei dem der Raum und eventuelle Klangreflektionen ausgemessen und der Sound entsprechend optimiert wird. Dann folgte der erste Klangtest um die Stereoleistung auszuprobieren, die mit den sechs Mittel- und den drei Hochtönern erreicht werden kann. Pink Floyds Klassiker "Money" mit dem charakteristischen Kassen-/Geldklimper-Part zu Beginn wurde sehr gut dargestellt, auch wenn die Breite von zwei separaten Lautsprechern natürlich nicht erreicht werden konnte.
Von den möglichen Equalizer-Einstellungen ließen wir die Finger, da diese selbst bei Sonos den Klang nicht immer besser werden lassen. Die Standardeinstellung ist ohnehin so gut, dass man Heavy Metal ebenso damit anhören kann wie Jazz oder Klassik. Beim Anspielen von "Disarm" vom 1993er-Album Siamese Dream der Band The Smashing Pumpkins konnten wir den nach wenigen Takten einsetzenden Bass sehr gut wahrnehmen, der verbaute Tieftöner leistet in dem flachen Gehäuse erstklassige Arbeit - ohne dabei den Lautsprecher zu stark vibrieren zu lassen.
Beim TV-Einsatz legten wir Tim Burtons Sleepy Hollow ein, da hier sowohl leise Passagen als auch laute raumfüllende Szenen zu finden sind. Die Dialoge wurden sehr gut wiedergegeben, selbst Johnny Depps Flüstern in einzelnen Einstellungen konnte man gut verstehen. Wie schon bei der Musikwiedergabe machte sich auch hier die Begrenzung des Stereoeffekts durch die Bauweise bemerkbar, auch wenn man trotzdem noch gut zwischen rechtem und linkem Kanal unterscheiden konnte. Der Vergleichstest mit zwei weiter auseinander positionierten Play1-Lautsprechern zeigte deutlich den Unterschied.
Sehr beeindruckt waren wir aber dann bei der ersten Szene, in der der kopflose Reiter durch den Wald reitet und man jeden Hufschlag förmlich spüren kann. Hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet, selbst ohne zusätzlichen Subwoofer kann man mit der Playbase die Nachbarn locker aus dem Bett holen.
Insgesamt hat uns das neueste Produkt aus dem Hause Sonos sehr gut gefallen, sowohl bei der Musikwiedergabe als auch beim Fernsehen. Einzig der Preis dürfte manchen Interessenten abschrecken, 800 Euro sind selbst für Sonos eine Ansage.