Studie nennt Einführung von Daten-Flatrates einen "historischen Fehler"
Apple & Co. machen Netzbetreibern das Leben schwer
Dennoch: Für die Mobilfunkanbieter wird daher die entscheidende Frage für die Zukunft sein, wie sich aus den steigenden Datenvolumina auch entsprechend Kapital schlagen lässt, so Booz & Company. Denn bislang geht der kommerzielle Erfolg von mobilen Internetanwendungen, -inhalten und -diensten noch weitgehend an den Netzbetreibern vorbei. So entfällt hier der Bärenanteil - nach einer Verdoppelung des Umsatzes für Apps und Internetangebote im mobilen Web im Jahr 2012 und geschätzten Umsätzen von 26 Milliarden Euro im Jahr 2013 - auf neue Wettbewerber wie Apple, Facebook oder Spielehersteller wie Rovio.
Und mehr noch: Die hohen Datenvolumina treiben die Infrastruktur immer häufiger an die Belastungsgrenze. In diesem Zusammenhang nennen die Analysten die Einführung der Datenflatrate einen "historischen Fehler" der Netzbetreiber. Denn nur wenige User verursachten das Gros des Datenverkehrs: Konkret erzeugten im Schnitt 5 Prozent der stärksten Datennutzer rund 75 Prozent des gesamten Datenvolumens eines Anbieters.
"Ohne massive zusätzliche Investitionen ist in Westeuropa das Limit der bestehenden Netze bereits in zwei Jahren erreicht", sagt daher auch Roman Friedrich, Partner und Telekommunikationsexperte bei Booz & Company. "Um das allein in Deutschland anstehende Investitionsvolumen von über 30 Milliarden Euro für den Ausbau der LTE- und Glasfasernetze aus dem Cashflow finanzieren zu können, muss es den Netzbetreibern schnellstmöglich gelingen, den zunehmenden Traffic in entsprechende Umsätze zu konvertieren."