Deutscher TK-Markt befindet sich im Rückwärtsgang

Geschwindigkeit ist Trumpf

Die Marktstudie zeigt auch auf, wie höhere Bandbreiten eine immer wichtigere Rolle bei der Kaufentscheidung der Kunden spielen. So soll der Anteil der nachgefragten Festnetzanschlüsse mit mindestens 50 Mbit/s im Download bis Jahresende auf 28,2 Prozent steigen.
Gleichzeitig fließen immer mehr Daten: 2017 übertragen die Nutzer der Studie zufolge hierzulande alleine im Festnetz 30,8 Milliarden Gigabyte – das bedeutet eine Steigerung von fast 40 Prozent. Über mobile Anschlüsse werden in diesem Jahr immerhin 1,35 Milliarden Gigabyte verschickt oder heruntergeladen - das wäre fast um die Hälfte mehr als im Vorjahr (902 Millionen Gigabyte). Wie wichtig das Datengeschäft für die Carrier ist, zeigt die Umsatzprognose in diesem Segment: So sollen 2017 die Datendienste mit 13,2 Milliarden Euro erstmals über die Hälfte (50,4 Prozent) der gesamten Mobilfunkumsätze ausmachen.
 
Untersucht wurde auch das Telefonieverhalten: Trotz der Verbreitung von Sprach-Flatrates wird interessanterweise erneut weniger gesprochen - in diesem Jahr sind es insgesamt 914 Millionen Minuten täglich, das sind 6 Millionen Minuten pro Tag weniger. Im Festnetz sinkt die Zahl der Gesprächsminuten deutlich von 360 auf 345 Millionen pro Tag, im Mobilfunknetz hingegen um "nur" eine Million auf 309 Millionen Minuten pro Tag. Weiterhin an Bedeutung gewinnen Software-basierte Telefonie-Anwendungen wie Skype mit einem Plus von 4 Prozent auf 260 Millionen Gesprächsminuten täglich.

VATM-Präsident fordert striktere Regulierung der Telekom

VATM-Präsident Martin Witt forderte im Rahmen der Präsentation der Marktstudie auch eine stärkere Regulierung der Deutschen Telekom: "Die Telekom dominiert weiterhin den deutschen Festnetz-Markt. 75 Prozent aller Anschlüsse werden physikalisch auf dem Netz des Ex-Monopolisten bereitgestellt. Die Vectoring-Entscheidung zugunsten der Telekom hat wie befürchtet die Abhängigkeit der Wettbewerber von Vorprodukten der Telekom sogar noch erhöht.“ Dies zeige einmal mehr, wie wichtig ein kluger Regulierungsrahmen für die Zukunft des Standortes Deutschland sei, so Witt.




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