Telefónica und E-Plus erwägen Netz-Ehe

Nach den gescheiterten Fusionsgesprächen Mitte des Jahres denken die beiden TK-Anbieter Telefónica Deutschland und E-Plus nun angeblich über eine Zusammenlegung ihrer Mobilfunknetze nach. Wie das Onlineportal von "Die Welt" berichtete, hätten beide Unternehmen Interesse daran bekundet, durch eine gemeinsamen Nutzung von Ausrüstung oder Frequenzen ihre laufenden Kosten senken.

Konkret stellte Telefónica Deutschland eine Kooperation in Aussicht, die eine gemeinsame Nutzung von 2G- und 3G-Mobilfunk-Infrastruktur vorsieht. Allerdings verhandelt der Münchner TK-Anbieter anscheinend nicht nur mit E-Plus, sondern auch mit anderen Konkurrenten. Zudem sei mit einer Vereinbarung nicht vor Anfang nächsten Jahres zu rechnen.

Wohl nicht ganz zufällig gelangten die Pläne über eine zukünftige Netzkooperation gerade zum jetzigen Zeitpunkt an die Öffentlichkeit. Telefónica Deutschland will am 30. Oktober sein Debüt an der Frankfurter Börse geben - die Aussicht auf Kosteneinsparungen dürfte auch möglichen Investoren gefallen.

Mit einer Netzkooperation würden die Münchner indes kein Neuland betreten. Bereits früher kooperierte das Unternehmen - damals noch unter dem Namen Viag Interkom - mit der Deutschen Telekom. Durch das Roaming-Abkommen konnten Kunden auch dann telefonieren, wenn das damals noch sehr lückenhaft ausgebaute Viag-Interkom-Netz gerade einmal nicht verfügbar war.