Test: Apple iPhone XR gegen OnePlus 6T und Xiaomi Mi8

Gute Verarbeitung bei OnePlus und Xiaomi

Den günstigeren Preis sieht man den beiden China-Smartphones nicht gleich an: Das Xiaomi hat eine dem iPhone X stark ähnelnde Rückseite in glänzendem Glas und einen Metallrahmen, das Markenlogo erscheint nur als ein kleines „Mi“ auf dem Gerät. OnePlus verwendet ähnliche Materialien und hat neben der glänzend schwarzen Version auch eine in mattem Finish, die erfreulich unanfällig für Fingerabdrücke ist. Gegen Staub und Wasser ist nur das iPhone gemäß der Norm IP67 geschützt, es soll also 30 Minuten in bis zu einem Meter Wassertiefe aushalten. Hier sparen sich die Chinesen klare Aussagen in Form einer Zertifizierung.
Das Xiaomi Mi8 hat eine breite Notch im oberen Display-Bereich.
Quelle: Xiaomi
Einig sind sich alle drei Hersteller beim Verzicht auf die 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse. OnePlus und Xiaomi legen einen Adapter, aber kein Headset bei. Apple spart sich in dieser iPhone-Generation erstmals den Adapter, packt aber zumindest die bekannten kabelgebundenen Kopfhörer ins Paket. Das Mi8 und das 6T haben nur ziemlich bescheiden klingende Mono-Lautsprecher, die qualitativ weit vom guten Sound der iPhone-Speaker entfernt sind.
Unterschiedlich ist die Frage der Authentifizierung des Anwenders gelöst: Beim Mi8 gibt es einen runden Fingerabdruck-Sensor im oberen Bereich der Rückseite, während OnePlus den Sensor erstmals im unteren Viertel unter dem Display-Glas platziert. Dieser funktioniert schon bei leichter Berührung. Apple verzichtet seit dem X-Modell ganz auf den Finger zum Entsperren und setzt stattdessen auf die Gesichtserkennung Face ID, die inzwischen einen deutlich besseren Erfassungswinkel hat. 
Alle drei Smartphones haben besonders große Displays, deren Diagonalen von 15,5 Zentimeter bei Apple über 15,8 Zentimeter bei Xiaomi bis zu immerhin 16,3 Zentimeter bei OnePlus reichen. Zudem ist bei Letzterem auch die Notch deutlich kleiner als bei den Kontrahenten: Sie ist nicht einmal einen Zentimeter breit und abgerundet, während bei den beiden anderen Geräten jeweils rund vier Zentimeter verbraucht werden. Das iPhone verliert in der Display-Wertung an Boden, denn die Anzeige hat eine deutlich geringere Auflösung und lediglich LCD-Technologie, die vor allem in der Darstellung der schwarzen Flächen nicht mit den beiden Amoled-Displays mithalten kann. Im Alltag fällt dieser Unterschied allerdings weniger auf, als die technischen Daten vermuten lassen, das Niveau des XR dürfte den meisten Anwendern ausreichen.   
Absolut erstklassig ist das Arbeitstempo, der neue A12-Bionic-Chipsatz, der auch das teurere XS-Modell antreibt, geht rasant zu Werke und distanziert mit einem Antutu-Score von 348.000 die beiden Android-Handys. Sie nutzen mit dem Snap­dragon 845 den derzeit schnellsten Prozessor jenseits der Apple-Welt und erreichen im Antutu-Benchmark mit 289.000 (OnePlus) und 284.000 (Xiaomi) Top-Werte.
Nicht zu verstehen ist, warum nur Ap­ple drahtloses Laden nach dem QI-Standard integriert. OnePlus und Xiaomi setzen dagegen eher auf schnelles Laden der Akkus und legen auch die entsprechenden Adapter bei. Beim iPhone muss dieser zusätzlich erworben werden, was ärgerlich ist, da das mitgelieferte schwache Netzteil für eine Füllung fast ganze drei Stunden braucht. Das Xiaomi und das OnePlus dagegen schaffen diesen Ladevorgang in ungefähr der Hälfte der Zeit. 
Auf dem Papier hat das iPhone zwar den Akku mit der geringsten Kapazität, im realen Betrieb hielt es aber mit rund zwei Tagen Alltagsgebrauch knapp vor dem OnePlus am längsten durch, während das Xiaomi nach etwa 1,5 Tagen wieder geladen werden musste.




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