Zum 13. Mal haben der VATM und Dialog Consult ihre Prognosen zur Entwicklung im Telekommunikationsmarkt vorgestellt. Das zentrale Ergebnis der Studie für das Jahr 2011: Die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten in Deutschland werden voraussichtlich auf rund 60,3 Milliarden Euro sinken, das entspricht im Vorjahresvergleich einem leichten Rückgang von 0,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren die Umsätze um 1,6 Prozent gesunken.

Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen: Die Umsätze im TK-Festnetzbereich werden in diesem Jahr auf 32,6 Milliarden Euro fallen – im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 0,9 Prozent beziehungsweise 0,3 Milliarden Euro. Der Mobilfunkmarkt wird einen Umsatz von 23,9 Milliarden Euro generieren, auch dieser Bereich muss damit einen leichten Rückgang von 0,1 Milliarden Euro (-1,2 Prozent) verzeichnen. Grund hierfür ist vor allem die Halbierung der Mobilfunkterminierungs-Entgelte durch die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr. Die Kabelnetzbetreiber können hingegen den Umsatz von 3,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 3,8 Milliarden Euro in diesem Jahr steigern – immerhin ein Plus von 2,7 Prozent.

Der Studie zufolge werden bis zum Jahresende 110,9 Millionen SIM-Karten in Deutschland im Umlauf sein, das entspricht einem Wachstum von rund zwei Millionen SIM-Karten in diesem Jahr.

"Nach den Phasen der Ausbuchung von inaktiven SIM-Karten in den Jahren 2008 bis 2010 konnte im Jahr 2011 auf Basis bereinigter Kundenstämme wieder ein Wachstum von zwei Millionen Karten erreicht werden“, so Torsten J. Gerpott, der die TK-Marktstudie wie in den Vorjahren mit der Dialog Consult GmbH im Auftrag des VATM erstellt hat.

Dabei konnten die beiden kleineren Netzbetreiber E-Plus und Telefónica Germany laut Gerpott leichte Marktanteilszuwächse gegenüber den beiden größeren Netzbetreibern Vodafone und Telekom erreichen, Marktführer sind aber weiterhin die Telekom und Vodafone mit Marktanteilen von 30,3 beziehungsweise 29,7 Prozent. E-Plus erreicht 13,5 Prozent und Telefónica Germany 12,1 Prozent.  Und: Die Verbraucher telefonieren 2011 noch häufiger per Handy als im Jahr zuvor: 288 Millionen Minuten pro Tag (2010: 275 Millionen). Die zunehmende Verbreitung von Flatrates lässt die von Mobilfunkanschlüssen abgehenden Sprachverbindungen 2011 um fast fünf Prozent wachsen.

Rasant zugenommen hat zudem das Datenübertragungsvolumen im Mobilfunkbereich: Durchschnittlich 166 Megabyte werden pro (Postpaid)-Nutzer und Monat bewegt – eine Steigerung von satten 82 Prozent. Treiber dieses Wachstums ist die steigende Verbreitung von Smartphones und anderen mobilen Endgeräten. Und auch die SMS ist weiterhin als Kommunikationsmittel sehr beliebt: Die Zahl der täglich verschickten Kurznachrichten steigt 2011 auf schätzungsweise 116,9 Millionen, ein Plus von 5,6 Millionen im Vergleich zu 2011.

Mit Blick auf die weitere Marktentwicklung gehen VATM und Dialog Consult davon aus, dass sich der Gesamtmarkt 2012 weiter stabilisieren wird. „Wir schätzen, dass der Markt höchstens um ein Prozent zurückgehen wird.“