Vodafone
09.09.2013, 11:13 Uhr
Übernahme von Kabel Deutschland auf der Kippe
Aktionäre von Kabel Deutschland gehen davon aus, dass die Annahmeschwelle für das Übernahmeangebot von Vodafone nicht erreicht werden könnte. Die Briten wollen ihre Offerte allerdings nicht noch einmal nachbessern.
Die Übernahme von Kabel Deutschland durch den britischen TK-Konzern Vodafone wird immer mehr zum Drahtseilakt. Nachdem Kabel-Deutschland-Aktionäre in der Financial Times die Befürchtung geäußert hatten, dass die Annahmeschwelle von 75 Prozent nicht erreicht werden könnte, erhöht Vodafone nun den Druck. Verbesserte Konditionen, wie es die Anteilseigner von Kabel Deutschland als Folge dieser drohenden Entwicklung eingefordert hatten, werde es nicht geben, machten die Briten kurz vor Ablauf der Annahmefrist deutlich.
Eine Veränderung der Kaufofferte - und damit mehr Geld für die Kabel-Deutschland-Aktionäre - steht damit nicht zur Disposition. Stattdessen fordert Vodafone, dass dem Konzern - wie ursprünglich abgemacht - bis zu diesem Mittwoch mindestens drei Viertel der Kabel-Deutschland-Anteile angedient werden. Andernfalls werde man die Übernahme absagen. Das Vodafone-Angebot läuft an besagtem Mittwoch um 24.00 Uhr aus.
Wie Spiegel Online berichtete, seien bislang nur wenige Kabel-Deutschland-Aktionäre von dem Vodafone-Angebot überzeugt - obwohl das Führungsgremium von Kabel Deutschland seinen Aktionären die Annahme empfohlen habe. Die Briten bieten 84,50 Euro in bar für jeden Kabel-Deutschland-Anteilsschein. Dazu kommen 2,50 Euro Dividende, die der Kabelnetzbetreiber für das Geschäftsjahr 2012/13 versprochen, aber noch nicht ausgezahlt hat.
Selbst wenn die Gegensätze überwunden werden und die Kabel-Deutschland-Aktionäre das ursprüngliche Angebot letztendlich doch akzeptieren, ist die Übernahme noch nicht in trockenen Tüchern. Offen ist dann immer noch die Zustimmung der EU-Wettbewerbskommission - das Bundeskartellamt hatte indes keine Bedenken gegen den Deal geäußert.