30.01.2014, 11:49 Uhr

Vodafone will 600 Stellen streichen

Weil die bisherigen Sparmaßnahmen noch nicht ausreichend waren, sollen beim Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone nun bis zu 600 Mitarbeiter gehen - auf "freiwilliger Basis". Vodafone-Aktionäre können sich indes auf eine Sonderausschüttung in Höhe von 84 Milliarden Dollar freuen.
(Quelle: Photonz - Fotolia.com)
Vodafone Deutschland möchte bis zu 600 seiner insgesamt 10.500 Mitarbeiter dazu bewegen, das Unternehmen zu verlassen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen allerdings nicht ausgesprochen werden, wie Vodafone-Unternehmenssprecher Alexander Leinhos gegenüber Telecom Handel ausdrücklich betonte. Vielmehr erfolge die Teilnahme an dem Programm, das ab Mitte Februar für rund zwei Monate angeboten wird, auf rein freiwilliger Basis. 
Um abwanderungswilligen Angestellten entsprechende Abfindungen bezahlen zu können, hat Vodafone Rückstellungen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich gebildet. Leistungsträger sollen gehalten werden: Legt ein Abteilungsleiter beispielsweise bei einem besonders wichtigen Mitarbeiter ein Veto ein, wird diesem kein Abfindungsangebot unterbreitet. Die Abfindungen selbst sollen sich wie üblich am Grundgehalt und der Dauer der Betriebszugehörigkeit orientieren.
Zur Begründung des geplanten Personalabbaus hieß es, dass angesichts der unverändert harten Rahmenbedingungen die bislang getroffenen Sparmaßnahmen ihre ursprünglichen Ziele zwar erreicht hätten, aber noch nicht ausreichend gewesen seien.
Dass Vodafone aufgrund der Wettbewerbssituation in Deutschland den Gürtel enger schnallen muss, ist schon länger bekannt. Nachdem der Netzbetreiber zuletzt bei fast allen wichtigen Kennzahlen zum Teil empfindliche Einbußen verbuchen musste, hatte Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum bereits im vergangenen Dezember "höchste Kostendisziplin" angemahnt.
"Mit unserem neuen Programm ?Fit for Growth? wollen wir 100 Millionen Euro netto aus den jährlichen operativen Kosten von zwei Milliarden Euro herauskürzen", sagte Schulte-Bockum damals in einem Interview mit der Rheinischen Post.
Äußerst unglücklich wirkt in diesem Zusammenhang die Meldung, dass sich die Aktionäre von Vodafone wohl schon bald auf einen wahren Geldregen freuen können. Diese sollen durch den Verkauf von Anteilen am US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless eine Sonderausschüttung in Höhe von 84 Milliarden Dollar erhalten. Dabei soll es sich um eine der größten Sonderausschüttungen überhaupt handeln.




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