Gerücht: Vodafone und Liberty Global prüfen Fusion

Vodafone und der Kabelnetzbetreiber Liberty Global prüfen offenbar eine Reihe von Optionen zur Zusammenarbeit bis hin zur Fusion, dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf "mit der Angelegenheit vertraute Personen".

Möglich sei demnach auch ein Zusammenschluss des Europageschäfts oder ein Austausch von Sparten. Die Verhandlungen befinden sich allerdings laut Bloomberg noch in einem sehr frühen Stadium.

Eine Fusion wäre eine der größten Zusammenschlüsse der jüngeren Geschichte: Vodafone ist mit 141 Milliarden US-Dollar bewertet, Liberty Global rund 89 Milliarden Dollar wert.

Allerdings dürfte ein Zusammenschluss nicht problemlos vonstatten gehen, vor allem nicht in Deutschland: Zum Vodafone-Konzern gehört beispielsweise auch Kabel Deutschland; Liberty Global wiederum hatte im Jahr 2009 den deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia gekauft, 2011 folgte dann die Akquisition von Kabel BW. Diese Übernahme war lange umstritten, die Telekom und Netcologne hatten gegen die Übernahme Einspruch erhoben und vor Gericht Recht erhalten. Ende 2014 erst konnten sich die Beteiligten auf einen Vergleich einigen.

Doch die Angelegenheit ist offenbar noch nicht vom Tisch: Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Fachverband Rundfunk- und Breitband-Kommunikation den Zusammenschluss von Unitymedia und KabelBW rückgängig machen möchte. Grundlage sind Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vergleiches.

In der Zwischenzeit dementierte die Londoner Vodafone-Zentrale, dass man mit Liberty Global über eine Fusion verhandele. „Vodafone führt keine Gespräche mit Liberty Global in Bezug auf eine Kombination der beiden Unternehmen“, betonten die Briten in einem offiziellen Statement.

Vielmehr gehe es bei den Verhandlungen um die Möglichkeit des Austausches bestimmter Geschäftsbereiche zwischen beiden Firmen. Und Vodafone betonte noch einmal, man befinde sich in einem frühen Stadium der Gespräche, der Ausgang sei vollkommen offen.