Einstieg ins digitale Bezahlen
09.05.2019, 10:37 Uhr
Wie WhatsApp den Mobile-Payment-Markt erobern will
In Sachen Messenger zeigt WeChat, wie die Zukunft aussieht: Die App hat sich zu einem Dienst entwickelt, der fast sämtliche Angelegenheiten der User regelt. Davon ist WhatsApp noch weit entfernt. Eine Integration von Mobile Payment könnte aber der erste Schritt sein.
WhatsApp-Nutzer in Indien können bereits seit vier Jahren die Bezahlfunktion des Messenger-Dienstes nutzen. Jetzt will Facebook-Chef Mark Zuckerberg - zu dessen Unternehmen WhatsApp seit 2014 gehört - mit der App tiefer ins Mobile-Payment-Geschäft einsteigen.
So soll der Bezahlservice noch dieses Jahr in weiteren Ländern an den Start gehen. "Payment ist einer der Bereiche, den wir enorm vereinfachen können. Ich glaube, das Überweisen von Geldbeträgen über das Smartphone wird irgendwann so einfach wie das Versenden eines Fotos sein", so Zuckerberg auf der F8-Entwicklerkonferenz.
Um all das möglich zu machen, will Facebook nun in London ein neues Team aufbauen, das sich speziell um eine Integration der Bezahlfunktion in den Kurznachrichtendienst kümmern soll. Wie die Financial Times berichtet, sollen rund 100 Menschen an diesem Projekt arbeiten und auch Bereiche wie Sicherheit und Spam im Auge behalten. Auch in Dublin soll es zusätzliche Mitarbeiter geben.
Man habe sich für Großbritannien entschieden, da es multikulturelle Arbeitskräfte aus der ganzen Welt anziehe. Zudem sei WhatsApp dort deutlich beliebter als etwa in den USA.
Die Größe des neuen Teams unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts: WhatsApp ist eine der meistgenutzten Apps der Welt, beschäftigt aber "nur" rund 400 Mitarbeiter. Die beliebtesten Märkte sind Indien, Brasilien, Indonesien und Mexiko.