Update
16.05.2013, 12:05 Uhr
Führungswechsel bei Itancia - Martzolff kommt, Roger muss gehen
Überraschende Veränderung bei Itancia: Deutschland-Chef Johann Roger hat seinen Posten verloren. Künftig führt der neue General Manager DACH, Frédéric Martzolff, die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Update von Donnerstag, 14:30 Uhr: Das Unternehmen bestätigte auf Rückfrage von Telecom Handel, dass den beiden Außendienstmitarbeitern gekündigt wurde. Dies habe jedoch nichts mit der strategischen Neuausrichtung zu tun; vielmehr seien die Kündigungen aus "wirtschaftlichen Gründen" ausgesprochen worden.
Der TK-Distributor Itancia hat einen überraschenden Strategiewechsel auf europäischer Ebene bekannt gegeben: Frédéric Martzolff, zuvor Country Manager in der Schweiz, verantwortet ab sofort als General Manager für die neu geschaffene DACH-Region die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dieser Umstrukturierung fiel der Posten von Deutschland-Chef Johann Roger zum Opfer, der mit sofortiger Wirkung nicht mehr für Itancia Deutschland verantwortlich ist.
"Aus wirtschaftlichen Gründen ist es für uns wichtig, die DACH-Region aufzubauen. Künftig bündeln wir die Ressourcen, die ursprünglich auf die einzelnen Länder verteilt waren", so Martzolff auf Nachfrage von Telecom Handel. In Zukunft will das Unternehmen Marketing- und Händleraktionen für die gesamte DACH-Region gestalten und ein einheitliches Produktportfolio in den drei Ländern vermarkten. Im Vordergrund stehe dabei unter anderem das Geschäft mit Eco-Recycling-Produkten. Weiterhin will Itancia von den Synergieeffekten profitieren, die durch die Konzentration der Kompetenzen innerhalb der neuen Organisationsstruktur entstehen.
Außer dem Abgang von Johann Roger - dem einer unternehmensnahnen Quelle zufolge eine andere Stelle innerhalb der Itancia-Gruppe angetragen wurde - werde es keine personellen Änderungen geben, betonte Martzolff.
Hintergrund: Johann Roger hatte den Posten des Deutschland-Chefs von Itancia erst im Februar 2012 angetreten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Distributor in einer schwierigen Situation: Die ehemalige Partners in Europe wurde seit ihrer Übernahme durch die französische Itancia-Gruppe im Jahr 2011 wegen wenig populärer Maßnahmen wie der Schließung des Lagers in Deutschland von vielen Händlern massiv kritisiert. "Das letzte Jahr war schwer", räumte Roger auf der diesjährigen CeBIT im Telecom-Handel-Gespräch ein. Das Unternehmen beschäftigt heute nur mehr 20 Angestellte - im Frühjahr 2012 waren es noch 30 - und rund die Hälfte von ihnen ist neu dabei.