Incentives zur Fußball-WM: Der Ball rollt - nur ein bisschen

Fußball-WM: Das bedeutete bisher Party im Sommer, Public Viewing und für viele auch einen neuen Fernseher oder Beamer, um den Spaß zu genießen. Doch dieses Jahr ist alles anders, denn statt eines Sommermärchens gibt es eher Winterfrust. Kaum eine Weltmeisterschaft ist so umstritten wie die in Katar. Nicht nur, dass vom 20. November bis 18. Dezember aufgrund der Temperaturen am Golf in klimatisierten Stadien gespielt werden muss, Aspekte wie die (Nicht)Einhaltung von Menschenrechten durch den Gastgeber sind höchst brisant.

Entsprechend gab es einige Boykottaufrufe, die auch die Sponsoren der WM sowie der Nationalmannschaften in eine schwierige Lage bringen. Wo sonst schon Monate vorher die Werbe- und Incentive-Maschinerie anlief, herrschte Zurückhaltung. Wir haben in der TK-Branche nachgefragt, was überhaupt noch möglich ist.

Denn ignorieren kann sie die WM eigentlich nicht, sorgten doch die vergangenen Groß-Events für Absatz von TV-Geräten sowie Produkten aus dem Umfeld von Schutzhülle bis zum neuen Smartphone, das Spiele streamt. Durch den ungewöhnlichen Wintertermin kollidiert die WM jetzt auch mit anderen Shopping-Events wie der Black-Friday-Week und dem Weihnachtsgeschäft. Dazu kommt als negativer Faktor die allgemeine Kaufzurückhaltung.

Das Sponsoring der Nationalmannschaft spielt vor allem eine wichtige Rolle für die Telekom. Die Kampagne zur WM, in der das Wort „Katar“ vermieden wird, soll vor allem in den Mittelpunkt stellen, dass nur Magenta TV alle 64 Spiele live in UHD zeigt. Neben TV-Spots mit Schauspielern und WM-Stars umfasst diese auch Maßnahmen für den PoS wie Dekomaterial.

Die Angebote der Telekom setzen teilweise auch Distributoren wie Herweck, Eno oder Faro um. Viele Distributoren tragen statt eigener Incentives lediglich die Aktionen der Partner mit. Brodos-Vorstand Frank Lüttjohann: „Wir als Brodos werden nationale Kampagnen der Industriepartner an den Handel weiterreichen und unseren Partnern bei Bedarf individuelle Unterstützung zukommen lassen. Weitere große Kampagnen zur Fußball-WM werden nicht gestartet.“

Auch die sonst so beliebten Tippspiele für Händler sind nur bei wenigen Distributoren im Programm: Etwa bei TK-World für 1&1- und Yourfone-Partner, die einen Tischkicker gewinnen können, oder auch bei EinsAmobile, die Sachpreise wie Smartphones verlosen. Bei Aetka/Komsa werden Aktionen der Telekom, von Yourfone und Alcatel-Lucent-Enterprise unterstützt.

Ein Schmankerl für Endkunden bietet Faro.com. Dort wird es für die MySkin-Smartphone-Rückseiten fertige WM-Layouts zum Download geben. Somit können sich alle Fußballfans zur WM-Zeit ihr Smartphone bei teilnehmenden “Cut & Use powered by Anco Partnern“ passend aufhübschen lassen. Yukatel bietet seinen Händlern Fahnen aller Teilnehmerländer der WM in drei unterschiedlichen Größen im Shop an. Toker Telecom zahlt für erzielte Tore der deutschen Mannschaft für jeden Vodafone/Otelo-Vertrag 5 Euro on top am jeweiligen Spieltag. Bei Netcom gibt es kleinere Aktionen wie Nationalteam-Trikots für starke Telefónica-Vermarkter. Hotphone belohnt den Verkauf einiger besonders gekennzeichneter WM-Produkte mit Prämien wie einem Samsung Galaxy Z Flip.

Michael Telecom verlost unter allen teilnehmenden Händlern, die vor dem Ende der Gruppenphase - also bis zum 2. Dezember - den richtigen Weltmeister vorhersagen, einen Reisegutschein im Wert von 1.000 Euro. Der Tipp kann hier abgegeben werden. Der Gewinner wird dann im Rahmen einer Live-Verlosung am Tag nach dem WM-Finale ermittelt. Ferner versendet der Bohmter Distributor aktuell im Vorfeld der Weltmeisterschaft großflächige WM-Tippspielpläne im Format DIN-A1.

Sehr ruhig blieb es hingegen bei den Einkaufskooperationen, die mit früheren Weltmeisterschaften viel Umsatz erzielten. Bei Expert beschränken sich die WM-Bonus-Aktionen für Endkunden vor allem auf UE-Produkte der Hersteller Sony, LG, Samsung, Philips, Panasonic, Denon, Sonos und der Eigenmarke Kendo.

ElectronicPartner gibt lediglich die Aktionen der Industriepartner weiter und erklärt: „Hintergrund unserer Zurückhaltung ist die offenkundige Verletzung der Menschenrechte am Austragungsort, was sich nicht mit unserem Selbstverständnis und unserer Ausrichtung an den 17 Zielen der UN für nachhaltige Entwicklung vereinbaren lässt.“