Entlassungen 26.05.2017, 12:58 Uhr

Ingram Micro: 80 Mitarbeiter in Flensburg müssen gehen

Der Mobility-Sparte von Ingram Micro steht ein harter Sparplan bevor. Bis Ende Juni wird der Broadliner am Standort Flensburg 80 Arbeitsplätze abbauen, die Mitarbeiter werden in eine Transfergesellschaft überführt.
Eric Rositzki, Geschäftsführer von Ingram Micro in Flensburg
(Quelle: Ingram Micro)
Dem Standort Flensburg, in dem Ingram Micro den Bereich Digital Lifecycle Services angesiedelt hat, drohen harte Einschnitte. Bis Ende Juni werden dort 80 Arbeitsplätze gestrichen, die Mitarbeiter werden für mindestens vier Monate in eine Transfergesellschaft überführt.
Eric Rositzki, der seit November vergangenen Jahres zum Brodliner wechselte und Geschäftsführer in Flensburg ist, erklärt den Personalabbau einerseits mit einem veränderten Anforderungsprofil an die Mitarbeiter. „Im Zuge unserer Livecycle-Strategie verändern sich die Schwerpunkte in den Profilen“, so Rositzki auf Nachfrage von Telecom Handel. Demnach würden einige Felder wie etwa das ebenfalls in Flensburg angesiedelte Callcenter ausgebaut, in anderen Bereichen würden die Kapazitäten aber zurückgefahren.
Rositzki bestätigte allerdings auch, dass der Smartphone-Hersteller Sony seine Servicestrategie modifiziert habe und Ingram Micro im Zuge dessen der Auftrag für Volumenreparaturen von Sony entzogen wurde. Das Gerücht, auch Samsung arbeite im Reparaturbereich nicht mehr mit Ingram Micro zusammen, wies er aber zurück. „Wir arbeiten weiterhin mit Samsung zusammen“, betont er. Allerdings hatte Ingram Micro im vergangenen Jahr den Großkunden Media-Saturn im Mobility-Bereich an den Wettbewerber Tech Data Mobile verloren, ein herber Verlust für den Broadliner.
Dennoch ist Rositzki zuversichtlich, dass der Standort Flensburg auch nach diesem harten Einschnitt gehalten werden kann. Mit seiner Livecycle-Services-Strategie – die aktuell noch den Zusatz „taylormade“ (maßgeschneidert) erhalten hat - sieht sich der Broadliner gut aufgestellt, um Kunden mit einem sechsstufigen Modell zu bedienen. Dazu gehören neben den Reparatur-Services auch Leasing-Angebote, die fachgerechte Sicherung und Entsorgung von Daten bis zur Regeneration.
Mit betroffenen Mitarbeitern und auch dem Betriebsrat hat Ingram Micro ein mehrstufiges Paket mit einer mindestens viermonatigen Laufzeit vereinbart. So werden die Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft überführt, in der sie beispielsweise Schulungen und weitere Angebote erhalten. „Wir haben hier weit mehr getan, als der Gesetzgeber von uns verlangt“, betont Rositzki. Und er hofft, dass er etliche derer, denen er jetzt kündigen musste, bald auch wieder einstellen kann. Rund 300 Mitarbeiter beschäftigt Ingram Micro laut Rositzki nach den Entlassungen noch in Flensburg.




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