Mehr Service
17.08.2015, 13:50 Uhr
Media-Saturn übernimmt die Mehrheit von RTS
Media-Saturn will den Service in seinen Geschäften ausbauen und kauft deshalb den After-Sales-Dienstleister RTS. Firmengründer Erich Kellerhals versuchte, die Akquisition zu verhindern.
Das Thema Service gehörte in der Vergangenheit nur bedingt zu den Pfründen, mit denen Media-Saturn bei seinen Kunden punkten konnte. Vielmehr positionierte sich die Elektronikkette als preisaggressiver Händler.
Das soll sich nun ändern – Media-Saturn möchte seinen Kunden künftig mehr Dienstleistungen anbieten und hat dafür die Mehrheit (90 Prozent) am After-Sales-Spezialisten RTS übernommen. Firmengründer Josef Raith will zehn Prozent der Anteile behalten.
Das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Wolnzach hat mehr als ein Dutzend Tochterfirmen wie etwa Perfectis, Tec-Repair oder Smal World Service, die europaweit unterschiedliche Angebote im Programm haben. Zum Hauptgeschäft gehören die Reparatur, Wartung, Installation und die Aufarbeitung von Elektronik-Hardware und Weißer Ware. Insgesamt beschäftigt die RTS-Gruppe 1.200 Mitarbeiter.
„Herstellerunabhängige Services sind ein spannender Wachstumsmarkt, weil immer mehr Nutzer Produkte verschiedener Anbieter miteinander verknüpfen“, so Peter Haas, stellvertretender CEO der Media-Saturn Holding GmbH. In einem ersten Schritt werden Dienstleistungen in den Media-Saturn-Märkten angeboten, künftig sollen sie auch direkt beim Kunden zu Hause ausgeführt werden. Auch die Integration in den Online-Bereich ist laut Media-Saturn in Planung.
Noch steht die Transaktion vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden.
Erich Kellerhals schlägt (wieder) quer
Unterdessen wettert Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals gegen die Akquisition - und wollte diese per einstweiliger Verfügung verhindern. Allerdings habe das Landgericht Ingolstadt einen entsprechenden Antrag abgelehnt, so das offizielle Statement der Media-Saturn-Holding.
Zum Hintergrund: Erich Kellerhals liegt seit Jahren im Clinch mit der Metro AG, dem Mehrheitsgesellschafter von Media Saturn. Er übt auf seinem Internet-Blog teils heftige Kritik an der Strategie des Handelsriesen, beim Kauf von RTS moniert er, dass diese Services von externen Dienstleistern deutlich günstiger angeboten werden könnten.