Starkes Stellenwachstum
25.06.2018, 09:10 Uhr
Logistik-Start-ups mischen die Branche auf
Junge Start-ups sorgen mit starkem Stellenwachstum für Bewegung in der Logistikbranche. Traditionelle Player brauchen indes länger, um vakante Stellen zu besetzen.
Innovative Logistik-Start-ups boomen und sorgen für ein 3,5 Mal stärkeres Stellenwachstum als ihre konventionellen Kontrahenten. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Plattform Joblift hervor, bei der rund 14 Millionen Stellenangebote aus den vergangenen 24 Monaten analysiert wurden. Gleichzeitig verliert die traditionelle Logistikhauptstadt Hamburg zunehmend an Bedeutung.
Allein in den letzten 12 Monaten sorgten Jungunternehmen für ein Stellenwachstum von 65 Prozent, während traditionelle Unternehmen in derselben Zeit nur um 18 Prozent zulegten. Diese Tendenz wirkt sich auch direkt auf den Arbeitsmarkt aus. So brauchen etablierte Logistiker nun drei Tage länger, um offene Stellen zu besetzen.
Da die meisten Start-ups von Berlin oder München aus operieren, verliert zudem die Logistik-Hochburg Hamburg an Relevanz für die Branche. Mit elf Prozent entfallen zwar die meisten Stellen der Top-Logistiker auf die Hansestadt, gefolgt von Bremen mit sechs Prozent und Duisburg mit drei Prozent. Bei Jungunternehmen kann sich Hamburg dagegen nur ein Zehntel der Stellenangebote sichern und landet damit deutschlandweit auf Platz drei hinter Berlin und München. Jede dritte Stelle entsteht in der Hauptstadt und die Isar-Metropole kann rund ein Viertel der Jobs für sich verbuchen.
Betrachtet man hingegen die Gesamtzahl an entstandenen Stellen in der Logistikbranche, so haben die großen Traditionsunternehmen natürlich die Nase vorn. Laut der Analyse entfielen in den vergangenen 24 Monaten über 24.000 Stellen auf die 100 bedeutendsten Logistikunternehmen in Deutschland, während Jungunternehmen in derselben Zeit lediglich 1.200 Stellen inserierten.
Die meisten Stellen in Start-ups betreffen mit 51 Prozent den Bereich "Transport und Logistikdienstleistung". Jeweils knapp ein Viertel der Jobs werden des Weiteren in Jungunternehmen ausgeschrieben, die auf "City-Logistik und Last Mile" (24 Prozent) sowie "Intralogistik und Warehousing" (23 Prozent) spezialisiert sind. Hinzu kommt je ein weiteres Prozent für die Bereiche "Supply Chain Management" sowie "Logistik Service und HR". Am schnellsten gewachsen ist in den vergangenen 24 Monaten das Last Mile Start-up "Liefery", gefolgt von ProGlove, das einen smarten Handschuh für die Industrie 4.0 entwickelt hat. Auf dem dritten Platz positioniert sich der Logistikdienstleister Seven Senders.