Repricing
10.08.2017, 14:20 Uhr
Studie: 20 Prozent der Amazon-Verkäufe unprofitabel
Wenn Händler mit Amazon anbandeln, sollten sie zumindest Grundwissen in Sachen Repricing haben, das zeigt eine aktuelle Studie. Andernfalls machen sie zwar Umsatz, verdienen aber kein Geld.
In der ersten Jahreshälfte 2017, so meldete Amazon zu Wochenbeginn per Pressemitteilung, wurden über den Amazon Marketplace mehr als zwei Milliarden Artikel verkauft. Damit stehen Marketplace-Verkäufer heute für mehr als die Hälfte der weltweit verkauften Artikel auf Amazon.
Allerdings: Laut einer Erhebung von Sellerlogic, bei der 584.000 Produkte auf dem Amazon Marktplatz berücksichtigt wurden, werden 20,15 Prozent aller Produkte auf Amazon mit Verlust verkauft. Für ihre Rechnung addierten die Repricing-Spezialisten Verkaufspreis und Versandkosten und zogen davon die Amazon-Gebühren, die Mehrwertsteuer, die Versandkosten und den Einkaufspreis ab. Das Ergebnis geteilt durch den Einkaufspreis ergibt die Marge in Prozent.
Die durchschnittliche Nettomarge liegt bei 12,5 Prozent
Laut Sellerlogic kann das negative Ergebnis mehrere Gründe haben: Entweder das Produkt verkauft sich schlecht oder muss abverkauft werden, um Liquidität zu schaffen. Oder es handelt sich um ein neues Product Listing, dessen Absatz über Kampfpreise angekurbelt wird, um schnell in den Amazon-Rankings aufzusteigen. Oder aber der Verkaufspreis ist schlicht falsch kalkuliert. "Gefühlt haben 25 Prozent unserer Kunden ihre Preise nicht im Griff und eine falsche Vorstellung, wie der Verkaufspreis kalkuliert werden sollte", sagt Sellerlogics-Gründer Igor Branopolski im Gespräch mit Shopanbieter.de.
Die Mehrzahl der Händler allerdings erwirtschaftet mit ihren Produkten auf Amazon positive Deckungsbeiträge. 22,93 Prozent der Händler erzielen Nettomargen von zehn bis 25 Prozent, weitere 18,65 Prozent erreichen sogar zwischen 25 und 50 Prozent. Die durchschnittliche Marge der Produkte liegt bei 12,5 Prozent. Davon allerdings, so wirft Marktplatzspezialist Peter Höschl von Shopanbieter.de ein, müssen noch alle Fixkosten und Personalkosten getragen werden. Besonders dick können sich die Amazon-Marktplatzhändler also meistens nicht die Butter aufs Brot schmieren.