Das richtige Outfit
17.08.2011, 17:55 Uhr
Dresscode im Shop
Mobilfunkhändler müssen eine sehr differenzierte Zielgruppe ansprechen - das richtige Arbeits-Outfit kann dabei helfen.
Seit jeher betont der Spruch „Kleider machen Leute“, wie sehr äußeres Erscheinungsbild und Kleidung das Gegenüber beeinflussen. Gerade wer im Job viele Kundenkontakte hat, sollte deshalb beizeiten einen Stil-Check machen. Auch Mobilfunkhändler, die täglich am PoS stehen, können mit dem richtigen Outfit bei Kunden punkten. Stilberater Dirk Pfister, Inhaber des Mannheimer Trainings- und Beratungsunternehmens „Treffsicher kleiden“ und Autor der Benimm-Fibel „Business-Knigge für Männer“ verrät, worauf Händler bei der Wahl ihres Outfits achten sollten.
Im Handy-Shop verkauft man dem Kunden neben Hardware vor allem Service – darunter fallen neben dem Vertrag auch Beratungs- und Supportleistungen. Und Service ist Vertrauenssache. Dirk Pfister bringt das auf den Punkt: „Das oberste Gebot für Händler und Verkäufer ist es, Vertrauenswürdigkeit auszustrahlen, und eben das kann man mit Kleidung bewirken.“ Der Kunde braucht Signale, die ihm Seriosität vermitteln. Nachlässige Kleidung oder zu extravagante Outfits sind daher per se tabu.
Vertrauen benötigt außerdem ein gewisses Maß an Kontinuität. Bei Vertragsprodukten sollen gleichbleibende Werte übermittelt werden. „Der Händler soll als Fels in der Brandung wahrgenommen werden, nicht als Fähnlein im Wind“, erläutert Pfister.
Nicht zu viel, nicht zu wenig
Wer beim Vertragsabschluss mit schickem Hemd und Krawatte aufgetreten ist, sollte beim nächsten Besuch des Kunden nicht in legerer Freizeitkleidung im Laden stehen. Ein richtiger Dresscode gilt für Mobilfunkhändler jedoch nicht. „Branche und Produkt sind topaktuell, das darf sich in der Wahl der Kleidung widerspiegeln. Ein teurer Anzug, dazu Krawatte, müssen nicht sein, das wirkt schnell overdressed. Die Kleidung darf modisch und zeitgemäß sein – ein ordentliches Hemd oder Poloshirt, dazu Anzughose und passende Schuhe würde ich aber schon empfehlen“, so Pfister.
In Single-Brand-Shops darf es auch gerne die Firmenfarbe sein. Shirts mit Werbeaufdruck sind erlaubt, solange sie nicht beeinflussend wirken. In Multi-Brand-Shops, in denen der Händler sich nicht an der Corporate Identity einer der angebotenen Marke orientieren kann, bieten sich kommunikative Farben an. Weiß und Schwarz darf man aus dem Verkauf verbannen – sie wirken zu streng, unkommunikativ oder gar unnahbar. Besser sind leichte Farben. Pfister rät: „Beim Hemd darf es etwa Hellblau, Rosa oder Apricot sein. Muster wirken ebenfalls einladend, sofern sie nicht zu aufdringlich sind. Die Anzughose sollte nicht schwarz sein, hier eignen sich Schattierungen von Blau.“
Individueller Stil erwünscht
Konform müssen Händler aber nicht auftreten. Individualität ist durchaus gefragt, vor allem wenn es darum geht, Vorzüge und Persönlichkeit ins beste Licht zu rücken. Sportliche Typen dürfen ihr Hemd auch über der Hose tragen, beim klassischen Typ wirkt das eher aufgesetzt. Und zu einer extrovertierten Persönlichkeit passen auch auffällige Kleidungsstücke oder extravagante Materialien. Marken-Klamotten mit aufdringlichen Logos jedoch sind gefährlich: Sie lassen die Persönlichkeit in den Hintergrund treten und können in der Masse negativ wirken.
Das Resümee des Stil-Checks für Händler: Da die Branche ein hohes Maß an Aktualität aufweist und die Zielgruppe sehr differenziert ist, bleibt dem Händler viel Spielraum bei der Wahl seines Arbeits-Outfits. Um sicherzugehen, dass man angemessen gekleidet ist, hilft es, die Meinung Dritter einzuholen. „Ich schicke die Teilnehmer meiner Seminare buchstäblich auf die Straße. Sie sollen Passanten nach ihrer Einschätzung fragen und so herausfinden, ob diese ihren Beruf oder ihre Branche erraten, und ob Dritte das Outfit als business- oder freizeitmäßig empfinden. Die meisten sind vom Ergebnis überrascht!“
Stil-Tipps vom Profi
- Kleidung muss sauber und ordentlich sein
- Bügeln ist ein Muss
- Schuheputzen gehört ebenfalls dazu
- Kommunikative Farben wählen
- Dezente Muster sind einladend
- Schwarz und Weiß vermeiden
- Leger ja – salopp nein
- Figurbetont darf es sein – solange es nicht ablenkt
- Accessoires: bei Frauen max. 5 Teile
bei Männern max. 3 Teile (Uhr, Ring, Gürtel)
- Pflicht: eine gepflegte Erscheinung