Eine Sorge weniger
Krankengeld: Eine Sorge weniger
Beim Wahltarif sowie beim Abschluss einer privaten Krankentagegeld-Versicherung kann die Höhe des Krankengeldes individuell – je nach Tarif – festgelegt werden, wobei es auch hier eine Grenze gibt: „Der Versicherte bekommt nur so viel, wie er als Gesunder auch verdienen würde“, erklärt Knobloch. Hier greift das sogenannte „Bereicherungsverbot“. Je höher das Krankengeld sein soll, desto höher sind auch die monatlichen Beiträge. Bei den PKVen werden zur Ermittlung der Beiträge verschiedene Kriterien herangezogen.
Neben dem bereits beschriebenen Gesundheits- oder Risiko-Check sind dies Alter und Geschlecht, „jüngere Frauen zahlen meist mehr als gleichaltrige Männer, ab 50 dreht sich dann der Spieß um“, so Knobloch. Aber auch der ausgeübte Beruf spielt eine entscheidende Rolle, ein Versicherter im Innendienst zahlt weniger als jemand, der im Außendienst unterwegs ist oder als Monteur auf Baustellen arbeitet. Bei gesetzlichen Krankenkassen ist diese Staffelung nach Alter, Geschlecht oder Risiko im Übrigen nicht zulässig.
Weitere Unterschiede gibt es in der Anspruchsdauer: Das gesetzliche Krankengeld wird maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren bezahlt, beim Wahltarif Krankengeld und auch bei einer PKV hängt die Dauer, in der man Krankengeld bekommt, wiederum vom gewählten Tarif ab. Wer sich bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, der ist außerdem drei Jahre an den Vertrag gebunden – bei den privaten Versicherungen können die Verträge meist schon nach einem Jahr gekündigt werden. Versicherungsmakler Knobloch gibt noch ein Beispiel mit auf den Weg: Ein gesunder 40-Jähriger muss, um nach sechs Wochen 100 Euro Krankentagegeld pro Tag zu erhalten, bei einer privaten Krankenkasse monatliche Beiträge zwischen 30 und 50 Euro bezahlen.
Verbraucherschützer warnen zudem, dass sich die Beitragsunterschiede der einzelnen Kassen und PKVen bei gleicher Leistung teilweise erheblich unterscheiden. Wer genau vergleicht, kann deshalb viel Geld sparen und ist trotzdem gut versichert. Doch wer hat schon die Zeit – und auch die Muße – sich in diesem Tarifdschungel zurechtzufinden? Unterstützung bieten einerseits Verbraucherschutzverbände an, aber auch die Stiftung Warentest oder Ökotest führen regelmäßig Untersuchungen zu den verschiedenen Angeboten durch. Eine Alternative sind Versicherungsagenten oder unabhängige Makler.