Suchmaschinenoptimierung
10.08.2012, 15:16 Uhr
So werden Sie gefunden
Google wertet die lokale Suche auf, was viele Vorteile für den stationären Fachhandel mit sich bringt. Telecom Handel gibt Tipps, wie Sie im Internet besser gefunden werden.
Überraschung: Derzeit sind stationäre Händler bei Google im Vorteil, und das ohne eigenes Zutun! Der Suchmaschinengigant hat nämlich vor einigen Wochen mit dem Venice-Update die lokale Suche deutlich aufgewertet. Kennt Google den Standort des Nutzers, und das ist erstaunlich häufig der Fall, so werden lokale Händler im Ranking weit vorne gelistet.
Wir haben beispielsweise in Google einfach nur das Stichwort „Handy“ eingegeben, ohne jeden Zusatz wie „München“ oder „Shop“. Das Ergebnis: Auf Rang vier erschien eine Liste mit lokalen Mobilfunkshops in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs, wo die Redaktion ihren Sitz hat.
Der Vorteil für die Händler ist enorm: Denn häufig recherchieren Kunden online und kaufen anschließend offline, ein gutes Ranking bei Google ist deshalb nicht nur für Betreiber eines Online-Shops wichtig, sondern auch für den stationären Handel unbezahlbar – und aktuell ein Selbstläufer, vorausgesetzt natürlich, der Reseller hat einen Online-Auftritt.
Lange können sich diese Händler allerdings nicht mehr zurücklehnen: „Eine Heerschar an Experten zur Suchmaschinenoptimierung entwickelt im Moment Strategien, wie sich auch überregional tätige Unternehmen einen Teil vom lokalen Such-Kuchen abschneiden können“, warnt Hansjörg Rampl, Division Director SEO bei Explido WebMarketing in Augsburg. Deshalb täten sie gut daran, schon jetzt aktiv für ein gutes Ranking bei Google zu sorgen.
Auf die ersten Plätze
Im Fachjargon nennt man das Search Engine Optimization (SEO) oder Suchmaschinenoptimierung. Dabei ist es hilfreich, zu verstehen, wie Google arbeitet. „Google gibt sich mit der Aussage, nur die für den User besten Seiten ranken zu wollen, ein viel belächeltes Saubermann-Image“, schmunzelt Rampl. Aber letztlich stimme das auch, „denn wer weniger an Suchmaschinen und mehr an den User denkt, wird auch langfristig bei Google erfolgreich sein“, erklärt er weiter.
Im Umkehrschluss heißt das: Die Seiten müssen so aufgebaut werden, dass sie häufig aufgerufen werden. „Um erfolgreich Einfluss auf das Google-Ranking zu nehmen, müssen deshalb sowohl auf der Webseite als auch außerhalb der Webseite Optimierungsmaßnahmen durchgeführt werden“, erklärt Benjamin Wienzoschek, Geschäftsführer der Berliner Suxeedo.
Auf der Seite (onpage) bildet die technische Optimierung die Grundlage. Diese bezieht sich beispielsweise auf die URL-Bezeichnungen. „Handyshop-München“ wird deutlich leichter gefunden als eine andere Internet-Adresse, die nichts mit dem Thema Mobilfunk zu tun hat.
Die Inhalte optimal aufbauen
Von Bedeutung ist darüber hinaus eine Optimierung der Inhalte (Content). Hier ist es wichtig, relevante Suchbegriffe (Tags) wie beispielsweise „Handy“ oder „Smartphone“ auf der Seite zu erwähnen. Aber Vorsicht: „Wird ein Begriff zu häufig angewendet, gilt das bei Google als Spam“, warnt Rampl. So sollte die Anzahl der Schlüsselbegriffe in einem Text den Wert von drei bis fünf Prozent nicht übersteigen. Sonst wird die Seite wieder im Ranking zurückgestuft.
Von Bedeutung ist darüber hinaus eine Optimierung der Inhalte (Content). Hier ist es wichtig, relevante Suchbegriffe (Tags) wie beispielsweise „Handy“ oder „Smartphone“ auf der Seite zu erwähnen. Aber Vorsicht: „Wird ein Begriff zu häufig angewendet, gilt das bei Google als Spam“, warnt Rampl. So sollte die Anzahl der Schlüsselbegriffe in einem Text den Wert von drei bis fünf Prozent nicht übersteigen. Sonst wird die Seite wieder im Ranking zurückgestuft.
Google: Ständig im Wandel
Außerhalb der Webseite (offpage) ist zudem der Linkaufbau wichtig: Wie sind die Seiten eines kompletten Webauftritts aufeinander abgestimmt? Finden Kunden sich damit leicht zurecht? Und wie sind die Seiten grundsätzlich aufgebaut?
„Links sollten generell in Kombination mit hochwertigen Inhalten stehen, so dass sowohl Google als auch potenziellen Kunden ein Mehrwert präsentiert wird“, sagt Wienzoschek. Entscheidend für das Google-Ranking ist darüber hinaus, wie lange sich Nutzer auf einer Webseite aufhalten. Werden den Webseiten-Besuchern beispielsweise Mehrwerte geboten, so ist die Verweildauer deutlich länger als eine kurze Intro mit einem Foto des Shops.
Ein Beispiel könnte eine Tippsammlung der wichtigsten Apps sein, möglich sind aber auch praktische Hinweise zum Einrichten des aktuellen Top-Smartphones. Vor dem Venice-Update sorgten wiederum Videos, die auf Youtube hinterlegt waren, für eine gute Platzierung auf Google. Nach dem Update spielen diese Filme beim Ranking indes eine untergeordnete Rolle – noch.
Und dies ist eine weitere Herausforderung: Denn Google ändert beständig seine Algorithmen, und damit verändern sich auch die Suchergebnisse. Ist SEO also doch eine Sisyphusarbeit, die sich für Händler kaum lohnt, vor allem für diejenigen, die keinen Online-Shop betreiben? „Die lokale Suche wird künftig an Bedeutung zunehmen“, erklärt Arne Stoschek, Geschäftsführer der Bochumer Agentur Textprovider. Deshalb sollten Händler sich bereits heute mit dem Thema auseinandersetzen, um sich für den künftigen, noch stärkeren Wettbewerb zu rüsten.
Tipps zur Optimierung
- Die richtige Internet-Adresse: Vor allem stationäre Händler sollten einen deutlichen Ortsbezug in die URL aufnehmen.
- Inhalte optimieren: Google muss verstehen, worum es auf einer Webseite und jeder Einzelseite geht. Dabei helfen Schlüsselbegriffe, die allerdings nicht inflationär verwendet werden dürfen.
- Den Nutzer binden: Je länger die User auf einer Seite sind, desto besser das Ranking.
- Einwandfreie Technik: Eine schlechte Navigationsstruktur oder in Bildern versteckte oder doppelte Inhalte verschlechtern das Ranking.