Weihnachtsdeko im Ladengeschäft
05.11.2010, 12:03 Uhr
Weihnachtsbäume und Rentierhunde
Adventszeit ist Hauptverkaufszeit für den Handel. Damit der Umsatz stimmt, muss allerdings auch die Deko passen. Telecom Handel sagt, welche Netzbetreiber ihre Partner bei der Verschönerung ihrer Shops unterstützen.
Bernd Ehrenberg hat vor kurzem die Holzsonnenblumen aus den Schaufenstern seiner Shops genommen und stattdessen Tannenbäume – ebenfalls aus Holz – hineingestellt. Auf die Frage, ob es dafür nicht noch etwas früh sei, antwortet der Geschäftsführer der MTC GmbH in Hof schmunzelnd: „Bei uns hat es vergangene Woche schon geschneit.“ Und spätestens Anfang November werden die elf Shops weihnachtlich dekoriert, unter anderem mit Holzschneemännern. Wie die Schaufenster- und Shopgestaltung insgesamt aussehen wird, das weiß Ehrenberg heute noch nicht so genau. Er hofft unter anderem auf die Unterstützung der Netzbetreiber, die ihren Partnern dabei traditionell unter die Arme greifen – oder auch nicht.
Telecom Handel hat die Netzbetreiber gefragt, was sie für dieses Jahr planen, und bekam teilweise ernüchternde Antworten. Von E-Plus heißt es zum Beispiel: „Wie auch schon in den vergangenen Jahren gibt es von unserer Seite keine klassische Weihnachtsdekoration im Handel. Am PoS stehen – auch im Weihnachtsgeschäft – unsere aktuellen Vermarktungs- und Produktinitiativen von Mein Base wie unter anderem die ‚Internet Flat Inklusive‘ im Fokus.“ Die Telekom wiederum gab bekannt, man sei noch beim Feintuning der Programme und könne deshalb noch keine Einzelheiten nennen. Eine Aussage, die sich im Übrigen mit Ehrenbergs Erfahrung deckt: „Wir erfahren selten vorab von den Netzbetreibern, was sie an Weihnachtsdekoration für die Shops planen.“
Etwas weiter ist da schon der Münchner Netzbetreiber Telefónica O2 Germany. Es wird zwar keine spezielle Weihnachtskampagne geben, sicher ist aber, dass das iPhone im Zentrum der Marketingaktivitäten von O2 stehen wird. An Dekorationsmaterial stellt O2 auch dieses Jahr seinen Partnern wieder stylische Weihnachtspyramiden zur Verfügung. Außerdem erhalten O2-Reseller Weihnachtspakete mit Zimtsternen, Kaffeebechern und Angebotsflyern für Marketingaktionen in Eigenregie oder Kooperationen mit Weihnachtsmärkten, mit denen sie ihr Weihnachtsgeschäft ankurbeln können. Diese Pakete werden über den Außendienst des Netzbetreibers, die Area Sales Manager, gezielt an ausgewählte Vertriebspartner verteilt. Darüber hinaus steht allen Partnershop-Betreibern, den Premium-Partnern und den freien Fachhändlern, die am Pluspunkt-Programm teilnehmen, eine große Auswahl winterlicher Werbemittel zur Verfügung – von Zimtsternen über Dominosteine bis hin zu Mützen oder Schals.
Vodafone legt sich ins Zeug
Der Wettbewerber Vodafone wiederum hat für seine Shops, die Partneragenturen und auch die freien Fachhändler eine Vielzahl von „Weihnachtsangeboten“ im Programm. Dazu gehört unter anderem ein großer Holzschlitten, auf dem die CallYa-Produkte ausgestellt werden können. Ebenfalls stellt der Netzbetreiber seinen Partnern 1,40 bis 1,60 Meter große Weihnachtsbäume zur Verfügung – und dazu weitere Dekomaterialien wie beispielsweise Geschenk-Kartons, die Reseller entweder unter den Baum legen oder im Shop verteilen können.
Ein Highlight, nicht nur für Tierfreunde, ist im Übrigen der Rentierhund der Düsseldorfer, den es in diesem Jahr als Aufkleber geben wird. So mancher erinnert sich vielleicht noch an den Vodafone-Werbespot aus dem vergangenen Jahr, in dem der als Rentier verkleidete Hund eine tragende Rolle spielte. Inhaltlich wird bei Vodafone dieses Jahr übrigens Connected Home, das neue TV-Angebot der Düsseldorfer, im Mittelpunkt der Weihnachtskampagne stehen.
Vor allem die freien Händler klagen unterdessen, die Werbeunterstützung der Netzbetreiber habe in den vergangenen Jahren spürbar nachgelassen – auch zur Hauptverkaufszeit vor Weihnachten. Bernd Ehrenberg greift deshalb in die Trickkiste und verwendet teilweise Dekomaterialien aus den vergangenen Jahren. Oder er entwickelt neue Ideen wie die eingangs erwähnten Tannenbäume und Schneemänner.
Diese haben zudem einen weiteren Vorteil: Sie wurden von einem Behindertenheim gefertigt – Ehrenbergs Investition erfüllt somit auch noch einen guten Zweck. Zusätzlich kann er damit die Abgaben reduzieren, die er an den Fiskus zahlen muss, weil er im Moment keine Behinderten in seinen Shops beschäftigt. Und noch eines spricht für die Holzdekoration – man kann sie einfach aufbewahren und im nächsten Jahr wieder verwenden. „Ich mag einfach keine Dekomaterialien aus Pappe“, grinst Ehrenberg.