Kreative Konzepte von Händlern zur Wiedereröffnung
Weitere Händlerstimmen
„Die von der Distribution verteilten Social-Media-Vorlagen waren allesamt unbrauchbar, weil psychologisch völlig falsch ausgerichtet. Wir haben alle Maßnahmen selbst geplant und durchgeführt, der Erfolg in Facebook gibt uns Recht. Zur Ladenöffnung: In den letzten gut vier Wochen haben wir viel dazugelernt, indem wir unsere Kunden befragt haben. Ergebnis: Kunden lieben Heimservice! Das wird zu drastischen Änderungen im Umgang miteinander führen. Künftig ist der Laden einfach besetzt und dient als Anlaufstelle, die Beratungen werden auf Shop, Telefon und die Wohnung des Kunden verteilt und finden künftig ausschließlich auf Terminbasis statt.“
Harald Schuster, Der Landfunk
„Eine Unterstützung durch unsere Distributoren war kaum vorhanden. Etwas beratend, aber oft waren wir schon schneller. Die Politik war oft nicht nachvollziehbar und regional teilweise sehr unpräzise, was die Beschlüsse anging. Die staatliche Hilfe jedoch kam zumindest bei uns im Saarland schnell und unbürokratisch. Auch das Thema Kurzarbeit hat erstaunlich gut geklappt, auch wenn noch keine Gelder geflossen sind. Alles in Allem herrschten viel Panik, wenig gesicherte Erkenntnis und große Zukunftssorgen in der Zeit des Lockdowns. Ich erwarte auch nicht, dass wir schnell zur vollen Normalität zurückkehren. Es werden in der Wirtschaft, in der Gesellschaft und in der Psyche irreparable Schäden bleiben, die uns noch die nächsten Jahre beschäftigen werden. Positiv: Wir waren alle gezwungen innovativ zu werden. Mal sehen, was davon im Alltag in Zukunft übrig bleibt.“
Randy Nickel, Optimal-Store
„Die jetzige Lockerung empfinde ich als einen Fehler. Nur etwa zwei Prozent haben das Corona-Virus in Deutschland überwunden, 98 Prozent fehlen noch. Wir können die Mindestabstände im Shop niemals einhalten. Die Leute werden sauer vorbeigehen, wenn die Tür zu bleiben muss oder der Kunde draußen lange warten muss. Jetzt in den Normalzustand überzugehen wird uns alle in eine noch größere Krise bringen. Es wird deutlich schwerer, alle wieder zum ‚Stay@Home‘ zu bewegen, wenn die Epidemie wieder Fahrt aufnimmt, als es jetzt noch dabei zu belassen. Wir werden noch mindestens sechs bis zwölf Monate akute Auswirkungen haben. Die Entwicklung eines Medikaments dauert ohne Testphase mindestens 18 Monate, normalerweise mehrere Jahre. Die Politik muss echte Maßnahmen ergreifen, damit die Mehrheit der Händler in den nächsten 24 Monaten nicht Konkurs geht.“
Robert Gatnar, eb24
„Mich nervt das Gejammer. Wir befinden uns alle in einer Ausnahmesituation für vier Wochen. Wer es nicht schafft, vier Wochen ohne fremde Hilfe zu überleben, hat in den letzten Jahren einiges falsch gemacht. Wir sprechen seit Jahren von Digitalisierung und der Verzahnung von Online und Offline. Man sollte zumindest einen Teil des Umsatzes auf alternativen Wegen erwirtschaften können. Viele positive Beispiele wurden in den Medien gezeigt. Wer Ideen hat und für seinen Job lebt und kämpft, übersteht die Krise. Wenn es zwei bis drei Monate dauern sollte, wird es im stationären Handel sehr eng. Die Distribution ist auch ins kalte Wasser geworfen worden und stand am Anfang ohne Plan da. Dann kamen die Informationen und Online-Seminare. Jetzt kommen viele neue Ideen, auch zur Wiedereröffnung. Danke dafür! Die Distributoren können mehr als nur Pakete versenden. Tief enttäuscht haben mich die ganzen lokalen Portale, bei denen ich mich angemeldet habe. Bis jetzt hat sich noch kein Neukunde über diese Portale gewinnen lassen.“
Thomas Fimpel, TelePoint
„Unterstützung in einer Sache, die keiner vorher kannte, ist natürlich sehr schwer. Aber da waren wir mit unserem Distributor ganz zufrieden. Bevor ein Impfstoff gefunden ist, wird es keine Normalität geben. Alle müssen nun füreinander da sein. Die Krise zeigt ganz deutlich auf, dass die Kleinen, die Unterbezahlten, die Karre aus dem Dreck ziehen müssen und den Motor am Laufen lassen.“
Herbert Jordan, ONE telecom Frankenberg
„Wir hoffen, dass durch die Ladenöffnung langsam wieder Normalität eintritt. Jedoch wird dies wohl ohne Impfstoff in nächster Zeit nicht passieren, da die Angst vor Ansteckung zu groß ist. Von der Industrie und vom Netzbetreiber wünschen wir uns weiterhin die größtmögliche Unterstützung. Denn nur durch Solidarität und Zusammenhalt lässt sich die Krise mit geringstmöglichen Schaden überstehen.“
Hassan Hamdaoui, All4Mobiles
„Wir sind der Überzeugung, dass durch den Shutdown viele unserer Kunden entweder wegbleiben werden, weil Sie sich anderweitig eingedeckt haben, oder sehr zögerlich wieder bei uns eintreffen werden. Es wird seine Zeit brauchen, bis wir das Niveau von davor erreicht haben werden. Die Netzbetreiber haben Ihr Bestes getan, um uns Händler zu unterstützen. Von der Politik hätten wir uns allerdings schnellere Reaktionszeiten gewünscht und keine Panikmacherei.“
Aydin Kütük, Audio Kom