Online-Handel boomt - Ladensterben geht weiter

Bevölkerungsrückgang spitzt die Lage zu

Tatsache ist: Der Online-Handel in Deutschland glänzt nach aktuellen Zahlen des E-Commerce-Verbandes bevh weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten. Besonders stark wachsen reine Internethändler wie Amazon oder Zalando mit einem Plus von 30 Prozent. Die Multichannel-Anbieter, zu denen vor allem klassische Händler gehören, die Internet und stationäre Angebote verbinden, legten zuletzt um gut 10 Prozent zu. Die Online-Marktplätze um gut 7 Prozent.
Dagegen klagen die Geschäfte in den Innenstädten über sinkende Kundenzahlen. Im stationären Modehandel sanken die Umsätze im ersten Halbjahr trotz der eigentlich überbordenden Kauflust der Bundesbürger noch einmal um ein Prozent, wie das Fachblatt "Textilwirtschaft" ermittelte. "Wir hatten mehr erhofft, aber die Kunden bleiben einfach weg", zitierte das Fachblatt einen bayerischen Händler.
Und die Probleme werden wohl nicht geringer werden. Denn zurzeit versuchen die Internethändler einen der letzten verbliebenen Vorteile des stationären Handels - die sofortige Verfügbarkeit der Ware - zu kopieren, indem sie in immer mehr Städten die Belieferung noch am Tag der Bestellung anbieten.
Für Heinemann, der in Kürze ein Buch über die "Neuererfindung des Einzelhandels" veröffentlichen wird, ist der Online-Handel aber nicht nur eine Gefahr für die klassischen Ladenbetreiber, sondern auch eine Chance. "Das Projekt "Mönchengladbach bei Ebay" hat gezeigt, dass der lokale Händler sich vom Online-Kuchen etwas abschneiden kann, wenn er seine Internetallergie ablegt."




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