"Der Point of Sale wird zum Point of Emotion werden"
Digitale Transformation der Stadt
Die digitale Transformation sorgt dafür, dass Menschen immer weniger an Ort und Zeit gebunden sind. Somit verändert sich laut Reiter auch das Gewebe der Stadt. Es kommt zu einer Flächenreduktion durch die Digitalisierung - zum Beispiel beim Handel.
Um dem Ganzen entgegen zu wirken, müssen Städte den Menschen Erlebnisse bieten. Denn der Handel alleine wird keine Kunden mehr in die Stadt locken können. In der Stadt von morgen sollte sich daher die virtuelle mit der analogen Welt überlagern. Alles ist mit allem vernetzt. "Eine Stadt der Zukunft muss für Menschen von acht bis 80 Jahren passend sein", so Reiter.
Zudem muss es der Stadt gelingen, eine kollektive DNA zu schaffen. Der Zukunftsvorscher ist der Ansicht, dass "die Emotionalisierung der Innenstadt die Chance ist." Die Innenstadt wird dabei mit neuer Bedeutung aufgeladen. Erlebnisse und die Customer Experience werden immer wichtiger. "Der Point of Sale wird zum Point of Emotion werden", prognostiziert der Zukunftsforscher.
Der USP der Innenstadt wird zum UEP
Der USP der Innenstadt wird zum UEP - Unique Emotional Point. Algorithmen geben nicht wie im Webshop die Auswahl vor, sondern die Menschen können Sachen selbst entdecken und sich überraschen lassen. Das fördert auch Möglichkeiten, sich in dem lokalen Mindset einzuspeichern. Als Beispiel führt Reiter die Möbelkette Ikea an. Das Möbelhaus plant in zwei Jahren im Zentrum von Wien eine Filiale zu eröffnen - ähnlich dem Vorbild der zentralen Filiale in Hamburg. Obwohl der Laden erst in zwei Jahren eröffnen wird, hat Ikea diesen Sommer ein Stadtfest veranstaltet. Ziel davon war es, sich bereits jetzt im Mindset der Bewohner zur verankern und eine gemeinsame Identität zu stiften.
Wenn es der Innenstadt gelingt, besondere Erlebnisse zu schaffen, die Identität stiften und emotional aufgeladen sind, wird sie nicht aussterben.