Prognose 29.10.2020, 09:30 Uhr

Paketbranche erwartet noch stärkeres Weihnachtsgeschäft

Auch wenn die Paketfahrer mit Corona bereits einen neuen Rekord aufgestellt haben, wird die Zahl der Paketzustellungen noch kräftig steigen. Davon gehen Branchenexperten des Bundesverbands Paket und Expresslogistik aus, weshalb sich Lieferdienste personell verstärken.
(Quelle: ESB Professional/Shutterstock)
Der Boom in Deutschlands Paketbranche wird sich im diesjährigen Weihnachtsgeschäft wegen der Corona-Krise voraussichtlich noch deutlich verstärken. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (Biek) prognostizierte am Dienstag in Berlin, dass im November und Dezember hierzulande etwa 420 Millionen Pakete zugestellt werden. Damit sind es 60 Millionen beziehungsweise rund 20 Prozent mehr Pakete als im Vorjahreszeitraum. Damals waren es nur 25 Millionen mehr und das Plus lag bei etwa acht Prozent.

Der Tageshöchstwert in der anstehenden Weihnachtssaison könnte den Angaben zufolge nach 19 Millionen Paketen 2019 auf 21 Millionen Sendungen in diesem Jahr steigen. Um die Paketmassen zu bewältigen, beschäftigen die Zusteller in der nun beginnenden Hochsaison etwa 30.000 zusätzliche Arbeitskräfte.

Klassischer Paketversand liegt vor Expresslieferungen

Marktführer ist die Deutsche Post und DHL, zu den Wettbewerbern gehören DPD, Hermes, GLS, UPS und Fedex. Das Geschäft der Branche ist in zwei Bereiche unterteilt - in den klassischen Paketversand und in teurere Expresszustellungen. Laut einer Marktanalyse im Auftrag des Biek wuchs das zugestellte Paketvolumen in Deutschland im ersten Halbjahr um 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Biek-Chef Marten Bosselmann sprach von einem "sprunghaften Wachstum der Sendungsmengen während der Corona-Pandemie".

Das zweite Branchenstandbein, die Expresszustellungen, schwächelte hingegen. Hier gab es den Angaben zufolge in der ersten Jahreshälfte ein Minus von 0,5 Prozent. Grund hierfür: Vor allem Firmenkunden nutzen diese Zustellungen von Ersatzteilen oder wichtigen Dokumenten. Die aber gaben wegen der Corona-Krise weniger Aufträge als vorher.
Teilweise kommt der Online-Handel aber auch den Expressdiensten zugute, etwa wenn Privatpersonen hochpreisige Computer, Smartphones oder Fahrräder im Netz bestellen und diese per Express geliefert werden. So rechnet auch die Express-Sparte der Deutschen Post beziehungsweise DHL mit deutlich anziehenden Geschäften in der diesjährigen Weihnachtssaison.

Die letzten zwei Monate des Jahres sind für die Zusteller die wichtigste Saison. Dies liegt nicht nur an Weihnachten, sondern auch an Einzelhandel-Rabattaktionen wie "Black Friday" und "Cyber Monday" Ende November. Die Paketdienstleister wissen schon vorab über ihre Zustellmengen bis Jahresende Bescheid, weil sie Verträge mit Händlern und anderen Firmen über die erwarteten Sendungsmengen geschlossen haben.




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