Cyber-Sicherheit
16.06.2023, 10:10 Uhr
Die Telekom geht jetzt auf "Fischfang"
Ein neuer Service der Deutschen Telekom soll mit KI-Unterstützung automatisch Schwachstellen in der IT von Firmenkunden aufspüren.
Der Schaden durch Cyber-Kriminalität ist groß: Der Branchenverband Bitkom beziffert den jährlichen Verlust durch Diebstahl von Technik und Daten, Spionage und Sabotage auf rund 203 Milliarden Euro. Ein Grund für die Anfälligkeit für kriminelle Attacken ist die immer größere Komplexität der IT in Firmen, was Endgeräte und Software betrifft, die Schwachstellen im Schutz darstellen können.
Unter dem Namen "Fischfang" legt die Deutsche Telekom deshalb ein neues Angebot für Firmenkunden auf, das mehr Sicherheit bringen soll. Die Plattform analysiert automatisch in Echtzeit die IT-Landschaft einer Firma und identifiziert mögliche Angriffspunkte. Sie listet auch auf, welche Hard- und Software-Produkte auf den Systemen laufen. Der erzeugte Bericht informiert auch über Domains und IP-Adressen, die zum Unternehmen gehören. Künstliche Intelligenz hilft vorher beim Aussortieren des "Beifangs".
Die Telekom setzt "Fischfang" auch für die eigenen Systeme ein. Die Plattform unterstützt das Cyber Emergency Response Team (CERT) des Konzerns. Mithilfe der ermittelten Daten wird zudem geprüft, ob die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten wird. Cookie-Benachrichtigungen sowie ein gesetzliches Impressum müssen ebenfalls vorhanden sein.
Der Sicherheitschef der Telekom, Thomas Tschersich, sagt: "Moderne Firmen-IT ist unüberschaubar und bietet leider ein Meer von Angriffsmöglichkeiten. Mit Handarbeit allein kommt die Cybersicherheit nicht mehr hinterher. Fischfang verschafft unseren Kunden wichtige Zeit. Die Plattform sorgt für Übersicht und fischt erkannte Sicherheitslücken heraus."