Netzausbau 19.03.2017, 16:40 Uhr

Vodafone forciert das "GigaNetz" für Deutschland

Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone hat auf der CeBIT neue Kommunikationspakete für Firmenkunden sowie Partnerschaften für das Internet der Dinge vorgestellt – und LTE für den Mond.
Vodafones Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter
(Quelle: Telecom Handel)
„Wir stehen - bezogen auf das Internet der Dinge (IoT) - vor einer Explosion.“ Dies war die Einleitung von Vodafones Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter auf der diesjährigen CeBIT-Pressekonferenz. Damit thematisierte er die Herausforderung für Unternehmen und auch Netzbetreiber beim Thema IoT: Voraussetzung für dieses seien Datenmengen in schier unvorstellbaren Größenordnungen, und diese gelte es zu transportieren, um sie anschließend analysieren zu können – und entsprechende IoT-Lösungen zu entwickeln.
Für den Transport sind leistungsfähige, schnelle Netze mit hohen Bandbreiten nötig – und genau hier sieht sich Vodafone auf einem guten Weg mit seinem „GigaNetz für Deutschland“, wie es der Düsseldorfer Netzbetreiber bezeichnet.
Wie alle Netzbetreiber forciert auch Vodafone den Netzausbau und kündigt sowohl für Mobilfunk als auch Festnetz Bandbreiten von bis zu 500 Mbit/s an. In den kommenden Wochen startet Vodafone mit dem Ausbau von 500 Mbit/s im Mobilfunk. Ziel ist, noch vor dem Sommer das halbe Gigabit in 15 Städten Deutschlands anzubieten.
Im Bereich Kabel verdoppelte Vodafone die Surf-Geschwindigkeiten in einigen Regionen schon im vergangenen Jahr, bis zum Sommer möchten die Düsseldorfer 20 Prozent der Kabelkunden mit bis zu 500 Mbit/s versorgen.
Vorreiter und Prestige-Projekt zugleich für Vodafone ist ein Pilot in Bayern, denn der Netzbetreiber möchte dieses Bundesland zum „Gigabit-Bundesland“ machen. Bis 2019 – so Ametsreiter - sollen 70 Prozent aller Einwohner Gigabit-Geschwindigkeiten zur Verfügung stehen. „Dann wird es nicht mehr heißen mit Laptop und Lederhosen, sondern mit Gamsbart und Gigabit“, schmunzelt der gebürtige Österreicher.

WiFi-Calling kommt als feste Option

Darüber hinaus kündigt Ametsreiter WiFi-Calling als feste Option für seine Kunden an, das künftig in den neuen Tarifen inkludiert werden soll. Kunden können dann über ein WLAN – das nicht zwingend auf einem Vodafone-WLAN basiert – für Telefonie nutzen, wenn sie sich beispielsweise in einem Funkloch befinden oder der Empfang in einem Gebäude schlecht ist.
Neu ist darüber hinaus das Angebot GigaKombi Business für Geschäftskunden. Dieses wird einen Glasfaser-Anschluss sowie Mobilfunk-Datenraten mit bis zu 500 Mbit/s ab 42,90 Euro netto pro Monat bieten. Jeder weitere mobile Nutzer im Unternehmen schlägt mit 9,95 Euro netto zu Buche. Auch für OneNet Business, der Telefonanlage aus der Cloud auf Basis von Broadsoft, wird es ein neues Einstiegsangebot für 2,95 Euro pro Seat geben.
Soviel zu den konkreten Neuheiten - auf dem Messestand von Vodafone in Hannover gibt es aber auch etliche visionäre Showcases zu sehen, die gemeinsam mit Partnern entwickelt wurden. „Wir haben in diesem Jahr 35 Partner an unserem Stand“, betont Ametsreiter. Denn die Zukunft funktioniere nur in Partnerschaften.
Zu diesen zählen beispielsweise Audi & Huawei, die den Verkehr der Zukunft auf der CeBIT präsentieren. Darüber hinaus ist unter anderem ein Berliner Start-up vertreten, das ein Carsharing-Modell für Elektroroller präsentiert. Publikumsmagnet aber dürfte das Projekt „Mission to the Moon 2018“ sein – denn Vodafone unterstützt das Berliner Start-up „Part Time Scientists“, das im All ein LTE-Netz errichten möchte, um dort Langzeitforschung zu betreiben.




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