Videokonferenzdienst
23.08.2022, 10:25 Uhr
23.08.2022, 10:25 Uhr
Zoom nach dem Pandemie-Boom mit langsamerem Wachstum
Dem Boom durch die Corona-Pandemie folgt bei Zoom nun weniger Wachstum. Der Videokonferenzanbieter reagiert mit einer geänderten Strategie.
Dem Videokonferenz-Dienst Zoom macht nach dem Boom zu Beginn der Corona-Pandemie nun langsameres Wachstum zu schaffen. Im vergangenen Vierteljahr gab es im Jahresvergleich nur noch ein Umsatzplus von acht Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar, wie Zoom nach dem US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Unterm Strich sank der Gewinn im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal auf 45,7 Millionen Dollar von 316,9 Millionen Dollar vor einem Jahr.
Einer der Gründe waren deutlich gestiegene Marketing-Ausgaben. Zoom, ursprünglich entwickelt für den Einsatz in Unternehmen, wurde in der Corona-Pandemie schlagartig zu einem Massenprodukt. Nicht nur Firmen griffen zu der Software, um ihre Geschäfte im Homeoffice weiterzuführen, sondern auch Verbraucher nutzten sie etwa für Familientreffen oder Yoga-Stunden. Dieses explosive Wachstum flaute bereits mit dem Abbau der Corona-Einschränkungen ab.
Zoom fokussiert sich inzwischen auf große Unternehmenskunden und unter anderem das Geschäft mit Call-Centern, um den Grundstein für neues Wachstum zu legen. Zur Strategie gehört auch, die starke Position bei Videokonferenzen zu nutzen, um Firmenkunden auch die Sprachtelefonie anzubieten. In diesem Bereich - Zoom Phone - sei das vergangene Quartal das bisher beste gewesen.
Im Online-Geschäft, das Zoom vor allem mit Verbrauchern und kleinen Unternehmen macht, wird für das laufende Geschäftsjahr nun ein Rückgang von sieben bis acht Prozent erwartet. Zuvor rechnete Zoom hier mit stagnierenden Erlösen. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr senkte Zoom von zuvor gut 4,5 Milliarden Dollar auf knapp 4,4 Milliarden Dollar.