So funktioniert ein Amazon-Logistikzentrum
Bestellungen zusammenführen
Die Fördertechnik führt die verschiedenen Kisten, in denen sich mehrere Artikel einer Bestellung befinden, automatisch auf einem großen Wagen zusammen. Diese Wagen stehen aufgereiht in einer anderen Halle, die sich im Erdgeschoss befindet. Auch hier sind nur vereinzelt Menschen zu sehen. Eine Mitarbeiterin schnappt sich einen Wagen und beginnt die einzelnen Artikel zu scannen und in eine "Rebin Wand" einzusortieren. Diese gelbe Rollwand ist unterteilt in viele kleine Fächer, die jeweils mit Nummer und Buchstaben versehen sind. Der Computer sagt der Mitarbeiterin nach dem Einscannen, in welches Fach der Artikel gehört. Erst an dieser Stelle werden die Waren von Mehrfachbestellungen zusammengeführt.
Einzelbestellungen hin zur Verpackung
Einzelbestellungen werden direkt in Totes gepackt und über Förderbänder hinunter zum Verpackungsarbeitsplatz gefahren. Auch hier wurden die Produkte zuvor in Rebin Wände einsortiert. Vor jedem Verpacker steht eine gelbe Rebin Wand. Aus ihr nimmt er das Produkt, scannt es ein und bekommt die richtige Verpackungsgröße angezeigt.
Der Verpacker schnappt sich den Artikel, die Werbeflyer sowie das Füllmaterial und schließt das Paket. Mit einem kurzen Handgriff klebt er noch Klebeband auf das Paket. Und schon geht es weiter auf das nächste Förderband. Für die Abfolgen der Handgriffe hat der Verpacker seine ganz persönliche Technik entwickelt und beherrscht sie im Schlaf.
Ab in den LKW
Das Förderband bringt das fertig verpackte Produkt in eine weitere Halle. Es riecht hier nach Karton und Klebstoff, die Rollen der Bänder rattern. Menschen sind hier überflüssig, hier regiert allein das alles steuernde System.
Am Halleneingang, wo das Förderband von einer Halle in die nächste übergeht, sind die Rollen schräg ausgerichtet. Alle Pakete landen dadurch alle rechts auf dem Band und werden gescannt. An einem weiteren Punkt auf dem Förderband bekommen sie den Adressaufkleber, werden gewogen und dann frankiert. Damit sind die Pakete fertig für die Auslieferung.
Das Logistikzentrum in Graben hat eine Direktanbindung an DHL. Über 20 Liefertore können hier Waren in LKWs ge- oder entladen werden. Sowohl per Handverladung oder auch über Förderbänder, die bis in den LKW reichen.
Vom Eingang in die erste Halle bis zur Beladung in den LKW legt ein Paket zahlreiche Kilometer auf den Förderbändern zurück. Im letzten Lieferschritt kommen dann noch die Kilometer bis zur Haustür des Bestellers hinzu, bis die ersehnte Ware endlich an ihrem Zielort angekommen ist.