HiFi zum Mitnehmen
06.12.2017, 12:05 Uhr
Beyerdynamic Aventho wireless im Test
Der neue Bluetooth-Kopfhörer Aventho wireless von Beyerdynamic passt sich dank App-Steuerung an das Gehör seines Trägers an und liefert beeindruckenden Sound. Es gibt aber auch einen nicht unerheblichen Makel.
Jeder Mensch hört anders. Mit dem Alter nimmt beispielsweise die Fähigkeit ab, hohe Frequenzen wahrzunehmen. Beyerdynamic hat mit dem Aventho wireless nun einen Kopfhörer auf den Markt gebracht, der sich auf die jeweiligen Hörfähigkeiten seines Trägers einstellen kann. Wir haben das 450 Euro teure Stück getestet.
Bereits beim Auspacken fällt die sehr hochwertige Verarbeitung auf, hier gibt es keinerlei Spalten zwischen den einzelnen Bauteilen, alles wirkt wie aus einem Guss und fühlt sich edel an. Angefangen bei den weichen Ohrpolstern über das leichte Metall des Bügels bis zur mitgelieferten Stofftasche – hier bekommt man etwas für sein Geld.
Der Clou beim Aventho wireless ist aber die Analyse des eigenen Hörvermögens. Hierzu öffnet man die kostenlose MIY-App, wobei die Buchstaben hierfür „Make it yours“ stehen. In den folgenden fünf bis sechs Minuten werden einem auf dem rechten und linken Ohr Töne in an- und absteigender Lautstärke und in unterschiedlichen Frequenzbereichen vorgespielt. Indem man der App durch Tastendruck sagt, wann man den jeweiligen Ton hört beziehungsweise nicht mehr hört, erkennt diese, welche Frequenzen man noch wahrnimmt und welche nicht. Daraus wird dann ein individuelles Klangprofil erstellt, das in den Speicher des Aventho geladen wird.
In der App kann man die Intensität einstellen, wie stark der Kopfhörer das Klangprofil anwendet beziehungsweise am Original-Sound bleibt. Beim ersten Hören nach der Optimierung waren wir sehr erstaunt, wie komplett anders vertraute Musiktitel auf einmal klingen. Im ersten Moment klingt alles deutlich klarer und präziser, Höhen haben mehr Präsenz, Bässe wummern nicht mehr so intensiv wie vielleicht zuvor. Den meisten Hörern dürfte die volle Ladung MIY zu heftig sein, die Eingriffe sind durchaus gewöhnungsbedürftig. Im Test hat sich eine Einstellung auf 60 Prozent als guter Kompromiss erwiesen.