Kampf ums Überleben
23.09.2013, 12:38 Uhr
Blackberry schreibt Milliardenverlust
Nun ist es offiziell: Blackberry entlässt 40 Prozent seiner gesamten Belegschaft - und muss im zweiten Quartal nach vorläufigen Berechnungen ein Minus von knapp einer Milliarde US-Dollar hinnehmen. Eine Zerschlagung wird nun immer wahrscheinlicher.
Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Der Smartphone-Pionier Blackberry hat für das zweite Geschäftsquartal einen Milliardenverlust angekündigt und entlässt in der Folge 40 Prozent seiner Mitarbeiter. Über einen möglichen Kahlschlag hatte bereits letzte Woche das Wall Street Journal spekuliert.
Konkret soll im Berichtszeitraum nach vorläufigen Schätzungen ein Verlust zwischen 950 und 995 Millionen US-Dollar auflaufen, auch der Umsatz werde deutlich geringer ausfallen als ursprünglich erwartet. Als Ursache nannte Blackberry unter anderem hohe Abschreibungen auf das Modell Blackberry Z10, das bei hoher Bevorratung kaum Käufer fand.
Für zahlreiche Marktbeobachter ist der jüngste Rückschlag der Anfang vom Ende für Blackberry. So sollen nach dem Stellenabbau nur noch rund 7.000 Mitarbeiter übrig bleiben. Bereits in der Vergangenheit hatte Blackberry-Chef Thorsten Heins versucht, durch die radikale Streichung von Arbeitsplätzendie laufenden Kosten zu drücken - ohne nennenswerten Erfolg.
Und für die Zukunft sieht es immer düsterer aus: Dass sich der Konzern zuletzt sogar selbst zum Verkauf angeboten hat, dürfte auch die treuesten Blackberry-Kunden vergraulen - denn niemand möchte ein Smartphone kaufen, dessen Plattform es vielleicht schon bald nicht mehr geben wird.
Analysten gehen nun davon aus, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Blackberry zerschlagen wird. Der Kurs der Blackberry-Aktie stürzte nach der Gewinnwarnung um über 16 Prozent ab. Auch heute geht die Talfahrt mit einem Minus von über 4 Prozent ungebremst weiter. Die günstige Bewertung dürfte nun potenzielle Käufer in Lauerstellung bringen - wenn sich diese von den schlechten Fundametaldaten nicht endgültig abschrecken lassen.
Was denken Sie: Ist Blackberry doch noch zu retten? Oder ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Unternehmen verkauft wird - beziehungsweise ganz vom Markt verschwindet? Hier abstimmen.