Breitbandmarkt
21.05.2024, 11:48 Uhr
Gigabit-fähige Anschlüsse werden zu selten gebucht
Die jährliche Studie zum deutschen Breitbandmarkt von VATM und Dialog Consult zeigt, dass die Zahl schneller Glasfaseranschlüsse steigt, doch vor allem bei der Telekom ist die Take-Up-Rate immer noch gering.
Zum sechsten Mal legen der VATM und Dialog Consult ihre Studie zum deutschen Breitbandmarkt vor. Die im Verband vertretenen Unternehmen stellen zusammen 85 Prozent aller Festnetzanschlüsse der Telekom-Konkurrenten in Deutschland bereit.
Insgesamt kommen die Analysten zum Ergebnis, dass der Breitbandausbau zwar gut voranschreitet, doch weiterhin Raum für mehr Tempo ist. So basieren noch knapp zwei Drittel der von den Kunden genutzten Breitbandanschlüsse auf dem Kupferdoppelader-Anschlussnetz der Telekom (DSL). Nur ein Drittel ist dagegen Gigabit-fähig.
Die Versorgbarkeitsquote aller Haushalte sowie KMU mit Gigabit-fähigen Anschlüssen lag mit 78,6 Prozent nur zwei Prozent über dem Vorjahreswert, wobei der Anteil von FTTB/H – also "echter" Glasfaser – gegenüber den Koaxkabelnetzen (HFC) stetig zunimmt und inzwischen rund 41 Prozent erreicht. Von diesen 35,9 Millionen potenziell versorgbaren Haushalten nutzten in der Realität nur 13,2 Millionen einen Gigabit-fähigen Anschluss - zu fast zwei Dritteln per HFC mit DOCSIS 3.1.
Mehr als 90 Prozent der Vertragskunden mit einem Gigabit-Anschluss beziehen diesen von einem Wettbewerber der Telekom, deren Marktanteil sich allerdings seit 2021 auf rund neun Prozent mehr als verdoppelt hat. Auffällig ist, dass die Take-Up-Rate, also die Zahl der versorgbaren Haushalte, die auch einen Anschluss bucht, bei den Wettbewerbern mit 35 Prozent deutlich höher ist als bei der Telekom mit 13 Prozent.
Auch wenn ein Gigabit-Anschluss definitionsgemäß mindestens ein GBit/s im Download ermöglichen muss, heißt das nicht, dass auch alle Kunden so viel Tempo - etwa aus Kostengründen - buchen: So sind immer noch 43 Prozent mit weniger als 250 MBit/s unterwegs, während 27 Prozent mit echter Gigabit-Speed unterwegs sind - das zumindest mit steigender Tendenz.